Fünf Lkw-Rückrufe bei Mercedes

Für die Modelle Actros, Antos und Arocs sind drei, für den Atego zwei Aktionen anhängig. Von einem Rückruf ist auch der Econic betroffen.

Mercedes-Benz Antos für den schweren Verteilerverkehr
Bild: Daimler

Auch im Juli gab es im Hause Daimler wieder zahlreiche Nutzfahrzeug-Rückrufe. Leider trägt weder die Kommunikationsabteilung des Herstellers noch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Zusatzinformationen zu den recht knappen Fehlerbeschreibungen bei. Am ausführlichsten fällt die noch bei einem Rückruf für die Modelle Actros, Antos (Foto) und Arocs aus. Bei den Baujahren 2016 und 2017 kann es zum Ausfall der Lenkung kommen, weil die Zahnflankentiefe in der Kerbverzahnung der Lenkspindel nicht ausreichend für eine erforderliche Kraftübertragung durch die Lenksäule sein könnte. Die Werkstatt überprüft die Lenkspindel und ersetzt sie bei Bedarf.

Für die drei genannten Baureihen gibt es noch zwei weitere Aktionen, einmal wegen eines Fahrwerksfehlers und einmal gemeinsam mit dem Econic wegen Bremsproblemen. Letzteres Problem betrifft das aktive Bremssystem (ABA) der Fahrzeuge, das offenbar grundlos Notbremsungen einleiten kann. Der Warnhinweis des Kraftfahrt-Bundesamts spricht von einem „internen Defekt des Radarsensors“. Der soll nach unseren Informationen mit einem Softwareupdate behoben werden, sobald es zur Verfügung steht.

Der zweite Fehler wurde während eines elftägigen Bauzeitraums im vergangenen April (10.4. bis 21.4.) begangen. Damit dürfte es um eine überschaubare Fahrzeugmenge gehen, bei der die Befestigung der Blattfedern an der Vorderachse fehlerhaft verschraubt wurde und sich daher lösen kann. „Dies kann zur Beeinträchtigung der Lenkbarkeit und der Fahrstabilität führen“, heißt es im KBA-Warnhinweis. Die Korrektur der Verschraubung findet unter dem Code „SCHRVA-RE“ statt.

Die letzten beiden Rückrufe betreffen den Atego. Die Fehlermeldung für die Baujahre 2012 bis 2016 ist so knapp wie eindeutig: „Der Tank kann sich lösen und in den Verkehrsraum fallen.“ Zudem besteht bei Müllfahrzeugen aus dem Produktionszeitraum 30. April 2014 bis 17. Oktober 2015 Gefahr für die auf den Mitfahrbrettern befindlichen Mitarbeiter sowie den nachfolgenden Verkehr. Denn die eigens für den Müllsammelbetrieb installierte Haltefunktion könnte versagen. Das Fahrzeug würde dann rückwärts rollen falls der Fahrer die normale Betriebsbremse nicht betätigt.

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