Brandgefahr und Zugtrennung: Rückrufe für Citroën, Opel und Peugeot

Bei den großen SUV-Baureihen kann es Probleme mit der Anhängerkupplung geben. Fast 160.000 Löwen-Transporter mussten bzw. müssen zum Check der Kraftstoffleitung am Unterboden.

Ein weißer Citroen C5 Aircross steht 2018 auf einer Bergstraße.
Bild: Citroen Kommunikation

Im Hause PSA gestartete Rückrufe drehen sich immer häufiger nicht mehr nur um französische Fahrzeuge sondern ebenfalls um Opel-Modelle. Dies gilt auch für eine Aktion wegen einer fehlerhaften Verschraubung der Anhängerkupplung. „Während des maximal halbstündigen Werkstattaufenthalts werden bei betroffenen Fahrzeugen die beiden Schrauben der Anhängerzugvorrichtung überprüft und ggf. ersetzt“, kündigte ein Konzernsprecher an.

Die Anordnung gilt für Citroën C5 Aircross (Foto), Peugeot 3008 und 5008 sowie Opel Grandland X des Modelljahres 2019 und 2020. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) droht sonst hierzulande in Summe bei 1.160 Exemplaren eine Zugtrennung. Weltweit umfassen die Rückrufe mit den internen Codes „HAK“ (Citroën), „JTP“ (Peugeot) und „E19-190469“ (Opel) 1.061, 1.881 und 339 Fahrzeuge.

Nur die Löwenmarke betrifft vorerst ein zweiter Rückruf mit dem internen Code „JTU“.  Seit Ende März warnt das KBA vor Brandgefahr durch eine beschädigte Kraftstoffleitung beim Kleintransporter Expert und der Pkw-Variante Traveller. Zu den Schwestermodellen aus dem Konzern liegen bislang keine vergleichbaren Behördeneinträge vor. Laut einer Peugeot-Sprecherin läuft die etwa eine Stunde dauernde Aktion aber schon seit Dezember und ist zu 65 Prozent abgearbeitet. Kunden könnten „jederzeit über die ‚MyPeugeot‘-App oder die Homepage einsehen, ob ihr Fahrzeug von einem Rückruf betroffen ist“.

Ursprünglich ging es laut Behördenangaben weltweit um 158.287 Fahrzeuge aus dem Bauzeitraum 5. Januar 2016 bis 9. September 2019, davon 14.784 in Deutschland (Fahrgestellnummern: VF3VBBHVBFZ057363 bis -EAHXHLZ005152). Die Abhilfemaßnahme besteht aus der Überprüfung der Kraftstoffleitung am Unterboden. Bei Bedarf erfolgt ein Tausch. „Ein neuer Schutz wird an allen Fahrzeugen installiert, um diese Beschädigung in Zukunft auszuschließen“, so die Sprecherin. Dem KBA, das den Rückruf überwacht, ist im Zusammenhang mit dem Problem ein Unfall in Irland bekannt.

Nachtrag 29.4.:

Laut einem PSA-Sprecher sind zwei neue Warnhinweise des KBA vor einem möglichen Kraftstoffverlust beim Peugeot Expert und Citroën Jumpy nur eine Ergänzung zur oben beschriebenen Aktion „JTU“. Es gebe mit den Kürzeln „HBF“ und „JUN“ weitere Codes, weil die Pkw-Varianten Traveller und Spacetourer als verschiedene Fahrzeuge angesehen würden, sagte er. Es handele sich aber um dieselbe Problematik. Laut Behörde sind somit weitere 3.700 Einheiten in Deutschland betroffen.

Nachtrag 12.5.:

Weitere Aktionscodes, die Behörden im Zusammenhang mit der Citroën-Aktion „HBF“ nennen, lauten „HBG“ und „HAQ“. Laut KBA sind alleine diese beiden Aktionen für über 16.000 hierzulande registrierte Jumpy und Spacetourer relevant. Weltweit sind es knapp 135.000.

Nachtrag 22.5.:

Zu 76 in diesem Jahr gebauten Einheiten des Opel Grandland X Hybrid 4 gibt es eine neue Rückrufmeldung wegen einer fehlerhaften Verschraubung der Anhängerkupplung. Die Aktion „E202003262 (20-C-084)“ ist hierzulande für 50 SUV vorgesehen.

Nachtrag 26.6.:

Zum Rückruf wegen eines möglichen Bruchs der am Anhängerhaken befestigten Schrauben liegt ein weiterer Aktionscode vor: Für das Modell 3008 des Produktionszeitraumes 4. November 2019 bis 15. Februar 2020 lautet er „JZE“.

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1 Kommentar

  1. Lt. Hinweis meiner Werkstatt gibt es für meinen Citroen Spacetourer bereits seit 17.12.2019 einen Rückruf bzgl. der Überprüfung der Kraftstoffleitung unter dem Code „HAQ“.
    Der Rückruf gilt lt. vorliegendem Datenbankenausdruck auch für den Jumpy 4.

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