Zu hohe Emissionen: Rückruf für Lkw von Renault und Volvo

Zahlreiche Modelle mit Euro6-Aggregat könnten die Stickoxid-Grenzwerte überschreiten. Zu den Details hält sich der Hersteller bedeckt.

Großaufnahme eines weißen Lkw von Renault. Die Version 2019 des Renault Trucks T wurde Ende 2018 angekündigt.
Bild: Renault Trucks

Eine mögliche Überschreitung der Stickoxid-Grenzwerte bei Lkw der Marken Volvo und Renault hat für eine Rückrufmeldung französischer Behörden gesorgt. Demnach funktioniert eine nicht näher benannte Komponente in der Emissionskontrolle der Euro6-Motoren (Stufe B und C) nach einer längeren Laufzeit nicht mehr ausreichend. Die Wirksamkeit des mit Harnstoff betriebenen SCR-Katalysators könne dadurch beeinträchtigt sein, erklärte das Unternehmen bereits vergangenen Herbst in einem schriftlichen Statement.

„Nicht alle Fahrzeuge, in denen diese Komponente eingebaut ist, überschreiten die geltenden Emissionsgrenzwerte“, ergänzte ein Sprecher des schwedischen Lkw-Bauers vergangene Woche auf Anfrage. Dies sei das Ergebnis eines Materialproblems, das im Laufe der Zeit auftrete. Auch hierzu gab es keine weiteren Details.

Der Hersteller gibt an, die genaue Zahl der betroffenen Fahrzeuge nicht zu kennen. Es dürften aber nicht wenige sein, denn die in den Rückruf eingeschlossenen Trucks verließen zwischen 1. September 2013 und 15. März 2019 das Werk. In seiner Mitteilung im Oktober 2018 sprach das Unternehmen von möglicherweise erheblichen Kosten bei der Fehlerbeseitigung.

Die zuständige Behörde für die in Frankreich gebauten Fahrzeuge nennt im Zusammenhang mit dem Rückruf nur die Modellcodes, nicht die Handelsnamen. Sie lauten bei Renault HD, PRA3, PRC3, PRD3, PRF3, MDG3, MDA (2C,C,5C). Bei Volvo geht es um die Baureihen FEA3C, FEB3C, FEF3C, FEL3C, FLA3C, FLB2C und FLB3C. Das größte Volumen potenziell betroffener Motoren ging den Angaben zufolge nach Nordamerika und Europa. Beim Kraftfahrt-Bundesamt ist noch keine entsprechende Rückrufmeldung für Deutschland hinterlegt.

Nachtrag 14.2.2022:

Französische Behörden melden erneut zu hohe Stickoxisemissionen bei nicht näher benannten Renault- und Volvo-Nutzfahrzeugbaureihen (EU-Typgenehmigungsnummer: e2*595/2009*2016/1718*12128). „Es wurde ein isolierter Fehler der Systemsoftware im Betrieb des OBD-Systems festgestellt“, heißt es in der Fehlermeldung. Eine Stückzahlangabe zum Rückruf mit der internen Kennung „M0146“ liegt nicht vor.

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