Safety First

Es ist es nicht fortschrittsfeindlich, bei vermeintlichen Technik-Innovationen immer eine Portion Skepsis an den Tag zu legen. Das gilt für Flugzeug, Bahn und Auto.

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Bild: Pixabay / skeeze

Während es an der Rückruffront für Fahrzeuge momentan eher ruhig ist, machten zwei andere Verkehrsmittel diese Woche Pannen-Schlagzeilen. Beim ICE4 geht es den Angaben zufolge um mangelhafte Schweißnähte, bei Boeing um Softwarefehler. Beide Probleme zeigen meiner Meinung nach eines: nicht nur Menschen machen Fehler, sondern auch Roboter. Denn sie werden von Menschen programmiert.

Und deshalb ist es nicht fortschrittsfeindlich, bei vermeintlichen Technik-Innovationen immer eine Portion Skepsis an den Tag zu legen – sei es in der Produktion oder bei der Nutzung der Hightech-Geräte. Besonders bei (Massen-)Transportmitteln muss eine ausgiebige Prüfung sichergestellt sein. Dafür braucht es Behörden, die frei von jeglichem Druck durch Politiker und Wirtschaftslobbyisten arbeiten können. Und wenn Fehler passiert sind, müssen diese sorgfältig analysiert werden, damit sie sich nicht wiederholen.

Vor dem Absturz des äthiopischen Flugzeugs ist dies offenbar nicht geschehen. Es ist also nicht nur eine technische Begutachtung des Unfalls sondern auch ein Audit der Kommunikationswege in den beteiligten Unternehmen und Behörden sowie deren Schnittstellen vorzunehmen. Die Erkenntnisse dürfen anschließend nicht in irgendwelchen Elfenbeintürmen lagern, sondern sollten auch anderen Beteiligten des Transport- und Verkehrswesens zur Verfügung stehen.

Denn auch im Automobilbau können Fehler fatale Folgen haben. Gemeint sind nicht spektakuläre Einmalereignisse. Das Gift wirkt hier vielmehr schleichend. Zur Erinnerung: Jeden Tag (!) sterben nach wie vor weltweit ungefähr 3.700 Personen im Straßenverkehr. Das sind zehnmal mehr Menschen als bei den beiden Boeing-Flugzeugabstürzen ums Leben gekommen sind. Neue Assistenzsysteme können die Zahl senken, aber nur wenn sie selbst wirklich fehlerfrei arbeiten!

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