
Werkstattaufenthalte zwischen zwei und drei Stunden verursachen zwei Mercedes-Rückrufe, die der Hersteller wegen Problemen mit dem Getriebeleitungssatz gestartet hat. Von beiden Aktionen ist die E-Klasse (Baureihe 213) betroffen, einmal gemeinsam mit dem GLC (BR 253) und einmal mit dem CLS (BR 257, Foto), AMG GT Viertürer Coupé (BR 290) und der E-Klasse Coupé und Cabriolet (BR 238). Alle Fahrzeuge haben Allradantrieb.
Letztere Aktion ist wegen eines möglichen Feuchtigkeitseintritts in die Steckverbindung des Leitungssatzes fällig. „Stehendes Wasser könnte hierbei einen schleichenden Kurzschluss erzeugen, sobald das Fahrzeug abgestellt ist. Der Kurzschluss könnte über längere Zeit zu einer thermischen Überbelastung des Steckers führen“, sagte ein Konzernsprecher auf Nachfrage.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) warnt in diesem Zusammenhang vor erhöhter Brandgefahr bei weltweit rund 57.000 Autos, davon 7.237 in Deutschland. Die Überprüfung und ggf. notwendige Reparatur der Steckverbindung läuft unter dem internen Aktionscode „5491309“ für Fahrzeuge aus dem Produktionszeitraum November 2015 bis April 2022.
Zwischen Februar 2019 und Juni 2021 vom Band liefen die vom zweiten Rückruf betroffenen E-Klasse- und GLC-Modelle. Die Prüfung und ggf. der Tausch des Getriebeleitungssatzes steht weltweit für 57.211 Autos an. Rund 20.000 davon sind auf dem Heimatmarkt zugelassen. Diese Maßnahme trägt die Kennung „5990003“. Nach dem Eingriff kann die Leitung nicht mehr an der vorderen Antriebswelle scheuern. Dies schließt künftig einen unangekündigten Vortriebsverlust aus.
Nachtrag 26.7.2024:
Zum Rückruf „5491309“ gibt es eine Nachfassaktion mit den Kennungen „1595003“ und „1595004“. Mehr dazu in meiner Meldung für das Fachmagazin „Kfz-Betrieb“.
Nachtrag 4.4.2025:
Das KBA hat gestern den Mercedes-Rückruf mit der Nummer „5990004“ angekündigt. Er gilt für rund 4.800 Exemplare der E-Klasse (Baujahre 2022 bis 2024), davon 970 bei uns. Die Warnmeldung: „Fehlerhaft verlegter Getriebeleitungssatz kann scheuern und in der Folge zum Vortriebsverlust führen“. Ob und wie die Aktion mit dem früheren Problem in Zusammenhang steht, ist unklar. Infos erteilt die Herstellerhotline unter der Rufnummer 00800/12777777.
Nachtrag 16.4.:
„Es besteht kein Zusammenhang mit den Aktionen für AMG-Allradmodelle“, sagte ein Konzernsprecher auf Nachfrage zur Aktion „5990004“ (s. vorheriger Nachtrag). Zwar gehe es wieder um Fahrzeuge mit Allradantrieb, doch könne der Getriebeleitungssatz diesmal an der vorderen Antriebswelle scheuern.
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