BMW empfiehlt demnächst über 50.000 nordamerikanischen Besitzern von Konzernmodellen, ihr Fahrzeug nur noch draußen zu parken. Darunter sind auch Halter von Mini-Modellen und über 800 Eigentümer eines Rolls-Royce Ghost, der wohl eher selten unter freiem Himmel nächtigt. Grund ist Feuergefahr nach Abstellen des Fahrzeugs. Die elektrische Hilfswasserpumpe könnte überhitzen. Sie kühlt den Turbolader nach dem Ausschalten des Motors.
Wie aus Behördenhinweisen hervorgeht, ist es der dritte Rückruf der Münchener aufgrund dieses Problems. Bereits 2011 und 2012 mussten in den USA zunächst 32.000 Rolls-Royce Ghost und BMW 5er, X5, 6er, X6 und 7er (inklusive Alpina B7) mit Acht- und Zwölfzylindermotoren in die Vertragswerkstatt, einige Monate später folgten knapp 90.000 Sportmodelle von Mini mit Vierzylinder-Turbomotor. Betroffen waren Fahrzeuge aus unterschiedlichen Modelljahren zwischen 2007 und 2011.
Nun kam BMW offenbar zu dem Ergebnis, dass auch die damals im Rahmen der Rückrufe neu verbauten Teile ähnliche Fehler wie die ursprünglichen elektrischen Zusatzwasserpumpen aufweisen. Daher steht ab 11. Juni ein erneuter Tausch bei den verbliebenen Fahrzeugen an. Ob dies auch in Deutschland der Fall sein wird, ließ der Hersteller bislang unbeantwortet. Da der erste Tausch auch hierzulande stattfand, liegt die Vermutung allerdings nahe.
Schlagzeilen über eine vermeintliche Brandgefahr ihrer Modelle verfolgen BMW in den USA schon längere Zeit. Die beiden größten Rückrufe in Übersee im vergangenen Jahr standen ebenfalls damit im Zusammenhang. Der Sender ABC widmete dem Thema damals sogar einen längeren Beitrag. Kürzlich brannte im Bundesstaat North Carolina eine Villa nieder – mutmaßlich aufgrund eines in Brand geratenen BMW in der Garage. Ein Zusammenhang mit dem jetzt oder den damals veröffentlichten Rückrufen ist allerdings nicht erwiesen.
Nachtrag 14.5.:
Nun hat sich BMW zu der Frage geäußert, ob die Aktion auch in Europa durchgeführt wird und diese Frage verneint. Ein Sprecher begründete dies mit der geringen Eintrittswahrscheinlichkeit des Schadens deutlich unterhalb des Promille-Bereichs. Trotzdem hätten die Behörden in Nordamerika auf einen neuerlichen Rückruf bestanden. Dem sei man nachgekommen.
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