Comeback des rasenden Toyota?

Satte 15 Minuten beschäftigte sich das Schweizer Fernsehen mit dem Unfall eines Toyota-Fahrers, der nach eigenen Angaben seinen RAV4 nicht mehr unter Kontrolle brachte. Die berühmte Neutralität der Eidgenossen blieb dabei auf der Strecke.

Ein dunkelgrauer Toyota RAV4 fährt 2007 auf einer Küstenstraße.
Bild: Toyota

Kommt der selbst beschleunigende Toyota wieder in die Schlagzeilen? Ein Bericht des Schweizer Fernsehens SRF vom Dienstag legt dies nahe. Satte 15 Minuten beschäftigte sich die Sendung „Kassensturz“ mit dem Unfall eines Toyota-Fahrers, der nach eigenen Angaben sein Gefährt nicht mehr unter Kontrolle brachte.

Doch trotz der Länge des Beitrags fehlen elementare Informationen in dem Bericht (soweit ich alles richtig verstanden habe, was mir als halber Westallgäuer aber eigentlich ganz gut gelingt). Die Frage, ob der Fahrer versuchte, den Automatikwählhebel seines RAV4 auf „N“ zu stellen taucht nicht auf. Gleiches gilt für die Frage, warum es nicht möglich sein soll, sein Fahrzeug auf dem Pannenstreifen der Autobahn zum Stillstand zu bringen.

Man hat den Eindruck, dass die Redaktion automatisch von einem mangelhaften Fahrzeug ausging, weil es Teil des großen Gaspedal-Rückrufs von 2010 war. Dass es sich hierbei eher um eine Image-Aktion als eine technisch unbedingt notwendige handelte, sollte sich auch in der Schweiz herumgesprochen haben. Die Japaner wurden 2011 von dem Vorwurf freigesprochen, unbremsbare Boliden zu bauen – sogar mit NASA-Siegel.

Von einem Verbrauchermagazin sollte man da schon mehr erwarten können, auch wenn man von den Bürgern kürzlich quasi eine Vertragsverlängerung erhalten hat. Sachlich wird es immerhin am Ende des Beitrags. Da kommt ein Professor der Uni Bern zu Wort und bremst den selbst beschleunigenden Moderator wieder etwas ein.

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