NHTSA untersucht tödlichen Polaris-Unfall

Die ordnungsgemäße Funktion des Sicherheitsgurts im Modell Slingshot wird von Angehörigen des Unfallopfers angezweifelt. Sie fordern eine Rückrufaktion.

Der tödliche Unfall mit einem Polaris Slingshot ist Anlass einer näheren Untersuchung durch die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA). Bei dem Crash im August 2016 rutschte das dreirädrige Motorrad während eines Spurwechsels seitwärts in den Gegenverkehr. Dort rammte es ein Pkw. Dem Polizeibericht zufolge trug der aus Michigan stammende Fahrer vorschriftsmäßig Sicherheitsgurt und Helm. Trotzdem wurde er aus dem Sitz geschleudert, wodurch er tödliche Verletzungen erlitt.

Laut NHTSA besteht der Verdacht, dass der Aufrollmechanismus des Gurts nicht korrekt funktionierte. Die Behörde hat Kopien von Bildern erhalten, die einen geborstenen Gurtaufroller an dem Slingshot-Modell zeigen. Der Bruder des Verunglückten macht geltend, dass das Bauteil bei dem Crash explodierte. Dies habe die Rückhaltewirkung des Gurts beeinträchtigt. Er fordert von der Behörde die Anordnung eines offiziellen Rückrufs für gleichartige Fahrzeuge.

Nachtrag 30. August 2018:

Inzwischen ist in Nordamerika unter dem Code „T-18-03“ ein Rückruf für die Modelljahre 2017 bis 2019 gestartet. Über 11.000 Exemplare erhalten eine sekundäre Sicherung des Gurtaufrollers. Sie verhindert bei einem Unfall eine Trennung des Bauteils vom Fahrzeug.

Nachtrag 26. September 2018:

Laut deutschem Importeur ist der Rückruf für Europa nicht relevant, weil Fahrzeuge aus diesem Bauzeitraum hier nicht mehr verkauft wurden.

Nachtrag 3. April 2019:

Die NHTSA hat Ende März bekanntgegeben, dass die Untersuchung des Problems mit der Einleitung der Rückrufaktion durch den Hersteller beendet wurde.

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