Gefährliche Airbags: Auch Toyota ruft Youngtimer zurück

Noch knapp 35.000 Exemplare der Baujahre 1997 bis 1999 sind hierzulande registriert. Auch sie benötigen einen neuen Gasgenerator - wie zuvor schon betagte BMW-Modelle. Keine Relevanz für deutsche Kunden haben dagegen weitere kürzlich angekündigte große Rückrufe.

Ein roter Toyota Celica der sechsten Generation (T20) auf einer Teststrecke.
Bild: Toyota Deutschland GmbH

Auch Toyota ruft über 20 Jahre alte Fahrzeuge zurück, um den Gasgenerator des Fahrerairbags zu tauschen. Wann die halbstündige Aktion mit dem internen Code „20SMD-005“ startet, steht noch nicht fest. „Die Ermittlung der Halterdaten erfolgt durch das KBA und die betroffenen Fahrzeughalter werden durch Toyota angeschrieben“, kündigte ein Sprecher der Deutschland-Zentrale an.

Der Rückruf markiert ein neues Kapitel in der unendlichen Geschichte um gefährliche Airbags des inzwischen insolventen Zulieferers Takata. Die betroffenen Baureihen Celica (Foto), RAV4, Starlet, Paseo und Yaris seien werksseitig auf der Fahrerseite mit einstufigen Airbags ausgestattet, deren Gasgenerator dem „NADI“-Typ angehört (Takatas Abkürzung für „Non Azide Driver Inflator“). In ihm lauert offenbar dieselbe Gefahr wie in den bislang millionenfach zurückgerufenen Gasgeneratoren, die Ammoniumnitrat als Treibmittel verwenden.

BMW hat deswegen bereits einen Rückruf gestartet. Weitere Hersteller könnten folgen. Toyota werde seine Maßnahme vorsorglich durchführen, betonte der Sprecher. Man untersuche derzeit noch, was genau zu einem Platzen des Gasgenerators oder zu einem zu langsamen Auslösen des Lebensretters führen könne. Nach bisherigem Kenntnisstand erfordere es neben der Absorption von Feuchtigkeit in das Treibmittel noch weitere „Faktoren und Variablen“, so der Sprecher.

Fest steht, dass die nun anlaufende Aktion Youngtimer aus dem Bauzeitraum Juni 1997 bis August 1999 einschließt. Knapp die Hälfte der weltweit 361.000 betroffenen Exemplare ist den Angaben zufolge bei europäischen Behörden registriert, 34.900 davon in Deutschland beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).

Große Rückrufe nicht in Europa

Keine Relevanz für deutsche Kunden haben dem Sprecher zufolge weitere große Rückrufe, die in den vergangenen Wochen von diversen Medien gemeldet wurden. Das gilt für eine Aktion wegen einem fehlerhaften Airbag-Steuergerät, die in Nordamerika etwa 3,3 Millionen Autos der Baureihen Corolla, Matrix und Avalon einschließt. Die Schaltkreise innerhalb des Moduls könnten bei einem Unfall beschädigt werden, wodurch Airbags und Gurtstraffer nicht vorschriftsmäßig funktionieren. Der Rückruf steht im Zusammenhang mit einer im vergangenen Jahr von der US-Verkehrssicherheitsbehörde eingeleiteten Untersuchung.

Eine weitere Maßnahme für über 750.000 Exemplare verschiedener Toyota- und Lexus-Modellreihen ist laut dem Sprecher nur für die Region Nordamerika inklusive Mexiko vorgesehen. Ein Ausfall der Kraftstoffpumpe könnte zum plötzlichen Verlust der Motorleistung während der Fahrt führen. Beide Rückrufe sollen Mitte März starten.

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