US-Rückruf von Stellantis: Probleme mit Bremsen bei Jeep und Dodge

Bei über 200.000 Exemplaren des Jeep Grand Cherokee und Dodge Durango könnten die Bremsleuchten ungewollt angehen und das ABS und ESC ausfallen.

Ein schwarzer Jeep Grand Cherokee Overland Summit fährt auf der Landstraße.
Bild: FCA

Der US-amerikanische Stellantis-Tochter Chrysler (FCA US) ruft aktuell rund 206.500 Fahrzeuge zurück. Betroffen sind die Modelle Jeep Grand Cherokee und Dodge Durango, die zwischen Juni 2018 und Juli 2019 produziert wurden, wie aus einer Ankündigung der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) aus dieser Woche hervorgeht.

Worum geht es bei diesem Rückruf?

In den genannten Fahrzeugen wurde eine fehlerhafte Hydrauliksteuerungseinheit (HCU) sowie ein fehlerhaftes Anti-Blockier-System (ABS) verbaut. Diese Bauteile stammen den Angaben zufolge vom Zulieferer ZF North America und könnten fälschlicherweise Druck im Bremssystem feststellen. Dadurch können die Bremsleuchten ungewollt aktiviert werden, auch wenn der Fahrer das Bremspedal nicht betätigt hat. Dies gilt auch nach Abstellen des Fahrzeugs. Zudem kann es vorkommen, dass das ABS und die elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) ausfallen.

Welche Gefahr besteht?

Wenn die Bremslichter unerwartet aufleuchten, könnte das andere Verkehrsteilnehmer irritieren und zu Auffahrunfällen führen. Der Ausfall der elektronischen Stabilitätskontrolle und des ABS erhöht zudem das Risiko, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren, insbesondere bei rutschigen Straßenverhältnissen. Das Behördendokument weist zudem noch auf eine weitere Gefahr hin: Die Fahrzeuge könnten sich ohne Betätigung des Bremspedals aus der Parkposition bewegen. Das unbeabsichtigte Losrollen des Fahrzeugs, stelle eine Gefahr für Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer dar, hieß es.

Gibt es Anzeichen für den Defekt?

Laut Hersteller gibt es im Vorfeld keine Warnsignale für das Problem. Nach dem Auftreten des Fehlers würden allerdings die ABS-, ESC- und die rote Bremswarnanzeige beim Start des Fahrzeugs aufleuchten, so der Warnhinweis.

Wie will Stellantis das Problem beheben?

Die autorisierten Werkstätten ersetzen der Ankündigung zufolge die betroffenen Bauteile. Der genaue Plan für die Reparaturen sei derzeit noch in Entwicklung. Fahrzeughalter in den USA sollen ab dem 5. Dezember informiert werden. Die Benachrichtigung der Händler beginnt bereits am heutigen 14. November. Stellantis bietet in den USA übrigens eine Kostenrückerstattung für bereits durchgeführte Reparaturen an, die im Zusammenhang mit diesem Problem stehen.

Wie erkenne ich, ob mein Fahrzeug betroffen ist?

Aktuell ist dieser Rückruf nur in den USA bekannt und nicht beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gelistet. Da es aber zu dieser Aktion mit der Herstellerkennung „94B“ eine Vorgängeraktion gab (Nummer „Z48“), dürfte auch diese Maßnahme zu uns kommen. Damals ging es in Deutschland allerdings nur um eine dreistellige Stückzahl.

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