BMW startet zwei Rückrufe

Eine Designänderung am Lenkrad kann die Funktionalität des Airbags im 1er und 2er Gran Coupé beeinträchtigen. In einigen Exemplaren des 3er, 8er, X3 und X4 gibt es Probleme mit den Gurtschlössern.

Ein grauer BMW 2er Gran Coupe steht 2019 vor einer Hügellandschaft auf einem Kiesbett.
Bild: BMW AG

Eine kleine Designanpassung am Lenkrad hat bei BMW einen Rückruf für weltweit 9.614 Exemplare des 1ers (Modellcode F40) und 2er Gran Coupé (F44, Foto) verursacht. „Aus optischen Gründen wurde im Januar 2020 die Airbag-Kappe (Hupenplatte) hinsichtlich der Aufreißnaht für die Airbag-Entfaltung geändert“, erklärte eine Konzernsprecherin auf Anfrage. Das BMW-Emblem könne nun bei einem Auslösen Risse im Luftsack verursachen.

In einem solchen Fall biete der Airbag potenziell keine Rückhaltewirkung. „Zudem kann der Insasse einem heißen Gasstrom ausgesetzt sein“, sagte die Sprecherin. Zum Tausch des Bauteils müssen hierzulande 2.882 Fahrzeuge erscheinen, die zwischen 25. Januar und 12. März dieses Jahres vom Band liefen. Für die Aktion mit dem internen Code „0032100300“ ist eine halbe Stunde eingeplant.

Auch beim ebenfalls frisch gestarteten Rückruf „0072130200“ geht es um den Insassenschutz. Hier liegt das Problem aber in einem mechanischen Defekt an den vorderen Gurtschlössern, der sich wiederum negativ auf die Sensorik auswirkt. Das Rückhaltesystem könnte dadurch einen eigentlich ordentlich angeschnallten Passagier als nicht angegurtet einstufen. Dann stünden die Funktionen „Sicherheits-Gurtstrammung“ und „adaptive Gurtkraftbegrenzung“ nicht zur Verfügung, erläuterte die Sprecherin. Gleichzeitig sei die Airbag-Funktion eingeschränkt.

3er, 8er, X3 und X4 betroffen

„Der Insasse erhält keinen Hinweis über die Airbag-Warnleuchte“, sagte sie. Trotzdem merkt der Fahrer, dass etwas nicht stimmt. Denn das Fahrzeug spult das obligatorische Warnprogramm für das Fahren ohne Gurt ab. So erscheint in der Instrumententafel eine Anschnallaufforderung, es erklingt 100 Sekunden lang ein Gong und die entsprechende Warnleuchte ist dauerhaft eingeschaltet. „Sofern das Fahrzeug mit einer Insassenerkennung ausgestattet ist, erhält der Beifahrer ebenfalls diese Erinnerung“, so die Sprecherin.

Weltweit ist das Problem für knapp 10.400 Besitzer eines X3, X4, 8ers (hier jeweils inklusive M-Modelle, also G01, G02, G14-16, F91-93, F97 und F98) und 3ers (G20 und 21) relevant. In Deutschland müssen genau 736 Exemplare aus dem Bauzeitraum November 2019 bis März 2020 in der Vertragswerkstatt erscheinen. Dort prüfen die Mitarbeiter zunächst das vordere Gurtschloss und tauschen es bei Bedarf samt entsprechenden Untergurt aus. Dies dauert minimal 15 und maximal 60 Minuten. In beiden Fällen sind dem Hersteller keine Unfälle im Zusammenhang mit dem Problem bekannt. Die Defekte seien bei internen Qualitätskontrollen auffällig geworden, sagte die Sprecherin.

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