Rückrufe: Sitzmängel beim Porsche Taycan

Bei weltweit über 40.000 Elektrosportwagen müssen die Kabelbäume unter den beiden Vordersitzen überprüft werden. Nachzutragen ist auch noch ein Problem mit der Isofix-Verankerung auf der Rückbank.

Cremefarbenes Interieur eines Porsche Taycan Turbo von 2019.
Bild: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Porsche-Vertragsbetriebe untersuchen im Rahmen einer Rückrufaktion die Kabelbäume unter den Vordersitzen des Taycan auf Schäden und setzen sie bei Bedarf instand. Um die Kabelbäume zu sichern und eine mögliche Beschädigung bei der Sitzverstellung zu verhindern, wird zudem ein Textilband angebracht. Die Aktion mit dem internen Code „ANA5“ gilt nach unseren Informationen weltweit für über 40.000 Elektrosportwagen aus dem Bauzeitraum 10. Juli 2019 bis 18. Mai 2021.

Der Eingriff soll einen Ausfall von Airbags und Gurtstraffern verhindern. Diese Gefahr droht, wenn durch beschädigte Leitungen unter dem Sitz das so genannte Supplemental Restraint System (SRS) beeinträchtigt werden könnte. Es besteht offenbar die Möglichkeit, dass die äußere Schutzhülle des Kabelbaums beim Vor- und Zurückfahren des Sitzes beschädigt und anschließend in die Antriebsspindel der Sitzverstellung gezogen wird.

Der Hersteller bestätigte die Angaben bislang nicht. Das gilt auch für einen zweiten Rückruf für den Taycan, der schon vor einer Weile in verschiedenen Märkten startete. Hier ging es um ein Problem am Rücksitz. Dort konnte ein Sicherheitsgurtschloss den Zugang zur Isofix-Verankerung des rechten Rücksitzes behindern. Ein Kindersitz konnte so nicht richtig befestigt werden.

Diese Maßnahme mit dem internen Code „ANA4“ betraf unseren Informationen zufolge global rund 32.200 Taycan der Modelljahre 2020 und 2021. Beide Aktionskürzel finden sich bislang nicht in der Rückruf-Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA). Infos über betroffene Fahrzeuge in Deutschland liegen somit nicht vor.

Nachtrag 10.9.:

Inzwischen weist das KBA zum Rückruf „ANA5“ 2.750 Taycan auf dem Heimatmarkt aus. Zudem erklärt die Behörde in ihrem Datenbankeintrag (rückdatiert auf den 23. Mai), dass die „Auslieferung der betroffenen noch nicht ausgelieferten Fahrzeuge gestoppt“ worden sei.

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