Je zwei Rückrufe für Mercedes A- und E-Klasse

Fußgängerschutz und Bereifung sind bei den größeren Modellen die Problemzonen. Bei den kleinen Geschwistern geht es um die Brems- und Lichtanlage.

Fußgängerschutz in der E-Klasse: Beim Zusammenstoß wird die Motorhaube blitzschnell um 50 Millimeter angehoben
Bild: Daimler

Daimler führt aktuell je zwei Rückrufe für die Mercedes A- und E-Klasse durch. Eine Angabe zur Größenordnung liegt nur zu einer Aktion vor. Der Konzern selbst gibt hierzu keine Auskünfte. Von der AMG-Variante der E-Klasse (E63 4Matic, Baureihe 213) müssen nach unseren Informationen weltweit 816 Exemplare aus dem Produktionszeitraum Oktober 2016 bis Januar 2018 für maximal eine Stunde in die Vertragswerkstatt.

Die Fahrzeuge verfügen über eine aktive Motorhaube für den Fußgängerschutz (Foto). Doch die Aktivierung könnte bei einem Unfall nicht funktionieren, weil Monteure im Werk u.U. den Sensorschlauch im vorderen Stoßfänger geknickt haben. Daher überprüft die Vertragswerkstatt die Position des Schlauchs und korrigiert sie bei Bedarf. Der Code der Rückrufmaßnahme lautet „8891135“.

Der zweite E-Klasse-Rückruf betrifft nur Coupés und Cabriolets (Baureihe 238), die zwischen Mai und September dieses Jahres werksseitig mit M&S-Reifen ausgerüstet wurden. Die seien nur bis 210 km/h freigegeben. Ein Hinweisschild zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit fehle aber im Fahrzeug oder enthalte eine falsche Info (240 km/h). „Bei dauerhaft hoher Belastung über 210 km/h kann sich das Profil des Reifens stellenweise ablösen“, erklärte ein Konzernsprecher. Für den Tausch bzw. das Anbringen des korrekten Hinweisschildes sind ca. 30 Minuten eingeplant.

LED-Scheinwerfer können blenden

Deutlich länger dauert der erste Rückruf für die A-Klasse, der aufgrund von Metallspänen in der Hydraulikeinheit des ABS-/ESP-Systems stattfindet. Für den anstehenden Tausch der ESP-Einheit an im April dieses Jahres gebauten Fahrzeugen sind drei Stunden angesetzt. Ohne diesen Tausch könnte ein Metallspan innerhalb der ESP-Hydraulikeinheit ein Rückschlagventil blockieren und den Bremspedalweg verlängern. „Unter Extrembedingungen, wie langer Schubbetrieb auf schneeglatter Fahrbahn, könnte sich darüber hinaus der Bremsweg verlängern“, sagte der Sprecher.

Zwischen September 2017 und August 2018 vom Band liefen A-Klasse-Modelle, deren LED-„Multibeam“-Scheinwerfer den Gegenverkehr blenden könnten. „Durch Abweichungen in der Codierung könnte das Fernlicht bei Autobahnfahrt dauerhaft aktiviert werden oder bei Verwendung des Adaptiven Fernlicht-Assistenten nicht automatisch abblenden“, beschrieb der Sprecher das Fehlerbild. Die Neucodierung der Scheinwerfer-Steuergeräte dauert dem Hersteller zufolge etwa eine Stunde.

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