Mercedes: Wieder Probleme mit Notrufsystem

Ein Rückruf ohne Werkstattaufenthalt steht für diverse Stuttgarter Baureihen an. Das notwendige Update für das E-Call-Kommunikationsmodul erfolgt über eine mobile Datenverbindung.

Mercedes-Benz Notruf – Schnelle Hilfe am Unfallort: Ab 31. März 2018 müssen laut EU-Verordnung 2015/758 alle neuen, ab diesem Datum typgeprüften Pkw serienmäßig mit einem EU eCall-System ausgerüstet sein. Bei Mercedes-Benz startete der Mercedes-Benz Notruf bereits 2012, und mit der Einführung von Mercedes me im September 2014 sind alle Baureihen serienmäßig damit ausgestattet.
Bild: Daimler

Nach zwei Rückrufaktionen im August muss Daimler bei zahlreichen Mercedes-Modellen erneut ein Problem mit dem E-Call beheben. Das Softwareupdate für das Kommunikationsmodul des Notrufsystems erfolgt diesmal über die mobile Datenverbindung des Fahrzeuges. Das bedeutet, dass die betroffenen Halter einer A-, B-, E und S-Klasse, sowie eines AMG GT, CLA, GLA, SL und SLC nicht in die Vertragswerkstatt kommen müssen. „Die Aktualisierung startet automatisch“, erklärte ein Sprecher von Mercedes-Benz Cars auf Nachfrage.

Der aktuelle Status der Softwareaktualisierung könne dem Reiter „Softwareaktualisierung“ im Kundenportal „Mercedes me“ entnommen werden. Weitere Informationen zur Softwareaktualisierung mittels „Flashen over the air“ (FOTA) seien in der Betriebsanleitung hinterlegt, so der Mercedes-Sprecher weiter.

Auslöser des Rückrufs ist der so genannte Transportmodus, in dem sich alle neuen Mercedes-Fahrzeuge bis kurz vor der Auslieferung an den Kunden befinden. Auch nach Abschalten des Transportmodus könnte der automatische und manuelle Notruf aufgrund eines Softwarefehlers bei allen Modellen aus dem Produktionszeitraum von März 2017 bis September 2018 nicht funktionieren. „Dies hätte zur Folge, dass keine Sprachverbindung zur Mercedes-Benz-Notrufzentrale aufgebaut und keine Fahrzeugdaten übertragen werden können“, sagte der Sprecher. Eine Stückzahlangabe gab es wie immer nicht.

Nachtrag 25.1.2023:

Erst seit Kurzem sind in der Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts zwei weitere Aktionscodes wegen möglicher E-Call-Probleme aufgeführt. Aufgrund eines Produktionsfehlers sei der Notrufdienst „möglicherweise ohne Funktion“, heißt es in dem Warnhinweis für weltweit 79.125 Exemplare der C- und S-Klasse, sowie des SL und EQS. In Deutschland betrifft dies 16.397 Halterinnen und Halter von Fahrzeugen der Baujahre 2019 bis 2022. Das Softwareupdate des Kommunikationsmoduls läuft unter den internen Kennungen „5497448“ und „5498712“. Die oben beschriebene Aktion hatte das Kürzel „5499637“; die beiden Aktionen vom Sommer 2018 liefen unter den Codes „5499541“ und „8298842“.

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