US-Behörde bewertet BMW-Motorräder

Beim Sechszylinder-Tourer K1600 bemängeln amerikanische Kunden Vibrationen im Bereich des Lenkers. Die NHTSA geht diesen Vorwürfen nun nach.

Studioaufnahme einer weißen BMW K1600 GTL, Modelljahr 2016
Bild: BMW

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) führt seit Ende März eine offizielle Bewertung mehrerer Beschwerden von Besitzern des BMW-Motorrads K1600 GT und GTL (Foto) durch. Beim Tourer mit Sechszylindermotor kommt es laut diesen Beanstandungen bei Fahrten auf dem Highway, also für US-Verhältnisse hohen Geschwindigkeiten, und bei Bremsmanövern zu Vibrationen des Lenkers. Maschinen der Modelljahre 2018 und 2019 würden dadurch instabil.

Bei einem Besuch eines Vertragshändlers habe man die angeblichen Phänomene während einer kurzen Probefahrt nicht reproduzieren können, heißt es in der Verlautbarung der NHTSA. Um die mutmaßlichen Lenkschwingung gründlich überprüfen zu können, sei es aber erforderlich, das betreffende Motorrad im hauseigenen Testzentrum zu kontrollieren. Dies geschieht im Rahmen einer so genannten „Preliminary Evaluation“. Hätte diese tatsächlich einen Rückruf zur Folge, wären in den USA knapp 1.000 Fahrzeuge betroffen.

Ein BMW-Sprecher erklärte auf Anfrage, dass die Ursachen für die Beschwerde dem Hersteller bislang nicht bekannt seien. Neben einem technischen Problem seien auch eine falsche Bereifung oder Beladung denkbar. „In Europa ist uns kein derartiger Fall bekannt, obwohl die Möglichkeiten von Fahrten mit Höchstgeschwindigkeit häufiger gegeben sind als in den USA“, sagte er.

Nachtrag 24.10.2019:

Die NHTSA führt in der Angelegenheit nun eine „Engineering Analysis“ durch. Dabei handelt es sich um die höchste und finale Untersuchungsstufe, an deren Ende entweder ein (angeordneter) Rückruf oder eine Einstellung des Falls steht. Wie die Behörde am 11. Oktober ankündigte, erhält das hauseigene Untersuchungszentrum eine oder mehrere Maschinen des beanstandeten Typs für Fahrveruche. „Diese Tests werden von professionellen Fahrern durchgeführt, um herauszufinden, ob sie während der Fahrt Beschwerden haben, die sie für unsicher halten“, hieß es in einer Behördenmitteilung.

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4 Kommentare

  1. Sorry, die Amis spinnen!
    Ich kenne das auch bei meiner Goldwing GL1800.
    Ursache ist die abgefahrene Bereifung. Einfach mal neue Pneus aufziehen.
    Insofern gebe ich dem Sprecher von BMW recht, bei uns wird und kann wesentlich schneller gefahren werden.

  2. Damit habe ich auch überhaupt keine Probleme. Fahre, wenn es geht, auch längere Zeit 150 – 180 km/h ohne vibrieren. Wenn es nur um Vibrationen bei dem Bike geht wäre das ja Peanuts, der Getriebeschaden an meiner 2018er GT bei KM 10.400, mit dem ich im Urlaub noch 3.200 km gefahren bin, ist weitaus gravierender !

  3. Da zittert wohl der amerikanische Motorradfahrer aus Angst vor den „hohen“ Geschwindigkeiten. Sorry, aber weder meine erste GT (Bj. 2012 – rund 33.000 km gefahren) noch meine zweite GT (BJ 2018 – rund 11.000 km gefahren) zeigen diese Symptome. Und beide wurden/werden auf unseren Autobahnen unregelmäßig auch mit Tacho 250 gefahren – mit Koffern und Topcase.

    • Von dem Rückruf müsste deine 2018er GT ja nun mittlerweile auch betroffen sein. Ich würde damit jedenfalls keine 250 mehr fahren, nicht mal 100.

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