Diverse Rückrufmeldungen bei PSA

Bremsanlage, Kraftstoffsystem und Fahrwerk sind die Baustellen bei einer langen Liste von Citroën-, Opel- und Peugeot-Baureihen.

Ein roter Peugeot 508 fährt 2018 auf einer Landstraße um die Kurve.
Bild: Peugeot Kommunikation

Zwei Rückrufmeldungen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zu Fahrzeugen aus dem Hause PSA kamen in den vergangenen Wochen mit Angaben zu Aktionscodes und betroffener Stückzahl. Zwei weitere blieben ohne diese Informationen. Geht man nach inkludierten Baujahren und –reihen, könnte folgende Fehlermeldung auch für eine nennenswerte Zahl deutscher Kunden Relevanz besitzen: „Eine Beschädigung der Vakuumpumpe kann zu einem Ausfall der Bremskraftunterstützung führen“, heißt es seit Anfang September auf der Behördenhomepage.

Der Warnhinweis gilt für Citroën Berlingo, C3, C3 Picasso, C4, C4 Cactus und C4 Picasso, DS3 und DS4, sowie für Peugeot Partner, 208, 2008, 308, 3008 und 5008 aus unterschiedlichen Baujahren zwischen 2013 und 2017. Während das KBA die Aktion nach eigenen Angaben überwacht, erklärte ein Sprecher der deutschen PSA-Pressestelle auf Anfrage, dass dem Hersteller eine solche Rückrufaktion nicht bekannt sei. Somit kommt die Beschreibung der Abhilfe wieder vom Amt: „Überprüfung und ggf. Austausch des Zahnriemens. Implementierung einer Software, die die Diagnose des Systems verbessert.“

Eine zweite KBA-Fehlermeldung ohne Aktionscode warnt vor einem möglichen Kraftstoffaustritt „aufgrund einer unzureichenden Verschraubung von der Hochdruckpumpe zum Motor“. Dies gilt für den Citroën C3, C4 und C5, den DS3, den Opel Corsa und Crossland X, sowie für den Peugeot 208 und 3008 der Baujahre 2019 und 2020. Die Opel Pressestelle teilte hierzu mit, dass diese Aktion (interner Code: „20-C-105“) in Deutschland nur drei Fahrzeuge betreffe. Insofern ist davon auszugehen, dass es sich auch bei den anderen Marken um eine kleine Maßnahme handelt, zumal die Korrektur der Schraubverbindung laut Opel in weniger als 30 Minuten erledigt ist.

Zwei kleinere Aktionen für Citroën C3, Peugeot 208 und 508

Der geringe Umfang der Aktionsgeschwister „HFV“ und „KAL“ ist amtlich verbürgt. „Eine fehlerhafte Spureinstellung der Vorderachse kann zu einer instabilen Straßenlage des Fahrzeugs führen“, erklärt das KBA zu 79 Citroën C3 und fünf Peugeot 208 in Deutschland. Sie liefen zwischen 26. August 2019 und 18. März 2020 vom Band. Seit Anfang Juni kontrolliert der Vertragsbetrieb bei diesen Autos die Einstellung der Spur der Vorderachse. „Die Vorderreifen werden gewechselt, wenn sie abgenutzt sind“, kündigte der PSA-Sprecher einen maximal dreistündigen Werkstattaufenthalt an. Dem KBA liegen zwei Meldungen über Sachschäden vor.

Von den 757 weltweit vom Rückruf „JXF“ betroffenen Peugeot 508 (Foto) sind laut KBA-Meldung 99 bei uns registriert. „Nicht konforme Bremsschläuche an der Hinterachse können in Kontakt mit der Felge kommen. In der Folge kann dies zu einer Schädigung und Undichtigkeit der Bremsschläuche führen“, lautet die behördliche Warnung von Ende September. Sie gilt für Modelle aus dem Bauzeitraum 1. November 2018 bis 13. Dezember 2019. Der Tausch der betroffenen Bremsschläuche wird vom KBA überwacht.

Nachtrag 8.11.:

Laut KBA lauten die Aktionscodes zu dem kleinen Rückruf wegen der Hochdruckpumpenverschraubung „HGN“ bei Citroën/DS und ironischerweise „KBA“ bei Peugeot.

Nachtrag 18.11.:

Ein PSA-Sprecher hat den Bremskraftverstärker-Rückruf inzwischen bestätigt.

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