Diverse behördliche Rückrufmeldungen von Ferrari, Lamborghini und Porsche aus den vergangenen Wochen sollen an dieser Stelle zusammengefasst werden. Die umfangreichste Maßnahme stammt von der Kultmarke aus Maranello. Bei weltweit rund 2.900 Exemplaren des Plugin-Hybrid-Modells Ferrari 296 könnte durch Korrosion zwischen dem Anschlussstutzen des Kraftstofftanks und der Schutzabdeckung der HV-Batterie ein Loch entstehen. Dadurch kann Kraftstoff austreten und eine Brandgefahr entstehen.
Die zwischen März 2021 und April 2023 gebauten Autos erhalten einen neuen Anschlussstutzen, der mit einer Schutzhülle aus Gummi versehen ist. Die etwa zweistündige Reparatur soll eine galvanische Korrosion künftig verhindern. Der interne Rückruf-Code „85“ ist in Deutschland für 286 Einheiten vorgesehen. Unfälle aufgrund des Problems sind dem Hersteller keine bekannt.
Der größere der beiden kürzlich veröffentlichten Rückrufe für den Lamborghini Huracan betrifft 429 Sportwagen der Baujahre 2022 und 2023, davon 162 in Deutschland. Eingegrenzt ist die Aktion laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) auf die Modelle Huracan EVO, Huracan Tecnica und Huracan STO mit den Fahrgestellnummern ZHWET4ZFXNLA20820 bis -B6ZFXPLA23475. Die Behörde moniert eine „fehlerhafte Einstellung für den Schwellenwert zur Aktivierung der Gurtwarnung“. Angekündigt ist ein Softwareupdate, das die Deaktivierungsschwelle gemäß der UNECE R-16 bei 10 km/h einstellt.
Deutlich kleiner ist der zweite Rückruf für 13 Einheiten (sieben in D). Es geht um den Huracan STO, bei dem sich die Karbonblende unterhalb der Windschutzscheibe während der Fahrt lösen könnte. Die Vertragsbetriebe überprüfen die Verklebung und arbeiten sie bei Bedarf nach. Die Aktionskennung „L624-R.02.23“ ist für den Bauzeitraum 5. Oktober 2020 bis 3. Mai 2021 vorgesehen. Zum ersten Lambo-Rückruf liegt noch keine solche Kennung vor.
Kleiner Porsche-Rückruf
Tatsächlich noch kleiner ist der Porsche-Rückruf mit dem Kürzel „APA4“ für den 911 Carrera und Taycan. Die 15 betroffenen Boliden liefen zwischen 18. Juni 2019 und 8. Dezember 2022 vom Band. Ganze vier davon wurden hierzulande zugelassen. Die Verbindung einzelner Füge-Punkte der Karosserie könne bei ihnen fehlerhaft sein und zu einer unzureichenden Crashfestigkeit führen, wodurch sich die Verletzungsgefahr bei einem Unfall erhöht. Die Porsche-Werkstätten prüfen die Verbindungspunkte und arbeiten sie, sofern erforderlich, den Vorgaben entsprechend nach.
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