Mercedes: Mehrere Rückrufe für Elektrotransporter

Bei einer Korrosion des Gehäuses der Hochvoltbatterien besteht beim eSprinter und eVito erhöhte Brandgefahr. Zudem benötigen einige eVito neue Federbeine und einige eSprinter-Bedienungsanleitungen eine Ergänzung.

eSprinter Roadshow, 2019: Ein silberner Transporter steht an einer Ladesäule der Firma Innogy.
Bild: Daimler AG

Ein bis zwei Tage müssen sich 948 Halter eines in Deutschland registrierten und elektrisch angebtriebenen Mercedes-Transporters vom Typ Sprinter (Foto) und Vito trennen. Grund ist ein Rückruf für Fahrzeuge aus dem Produktionszeitraum von November 2019 bis Mai 2020 (eSprinter der Baureihe 910) bzw. Dezember 2018 bis November 2019 (eVito der Baureihe 447), der weltweit für 1.910 Exemplare ansteht.

„Trotz zusätzlicher Unterbodenverkleidung könnte es über Zeit und in Abhängigkeit von bestimmten Umwelteinflüssen – zum Beispiel Spritzwasser – zu einer Korrosion des Gehäuses der Hochvoltbatterien kommen“, begründete eine Konzernsprecherin auf Anfrage die Maßnahme. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wäre in einem solchen Fall ein Wiederstart des Fahrzeuges nicht möglich. „Darüber hinaus besteht erhöhte Brandgefahr“, meldet die Behörde.

Die Mitarbeiter in den Vertragswerkstätten prüfen, reinigen und wachsen das Gehäuse am Unterboden. „Im Falle von bestehender deutlicher Korrosion würde das betroffene Batteriemodul erneuert werden“, so die Sprecherin. Der Rückruf läuft unter dem internen Code „VXEKOSCHU“.

Für beide Baureihen ist es nach unseren Informationen nicht die einzige Maßnahme. Bei etwa 600 Exemplaren des eSprinters aus dem Bauzeitraum 20. November 2019 bis 20. August 2020 fehlt offenbar in der Bedienungsanleitung ein Hinweis, der die ausschließliche Verwendung eines zugelassenen Kabels zum Laden der Hochvoltbatterie anmahnt.

Beileger für die Bedienungsanleitung

Diese Warnung wird nun in verschiedenen europäischen Märkten nachträglich beigeheftet, um Fehler beim Ladevorgang künftig auszuschließen. Denn ein solcher könnte „eine thermische Beschädigung“ oder sogar einen Brand zur Folge haben, wie es in der uns vorliegenden Herstellerinfo heißt. Die Aktion ist beim KBA bislang nicht gelistet, so dass hier noch kein Herstellercode vorliegt.

Anders dagegen die Situation beim Rückruf „V2EFEDBEI“ für 302 eVito und dessen Pkw-Variante EQV. Hier meldete Flensburg Ende Dezember einen anstehenden Austausch der Federbeine. „Aufgrund unverstärkter, nicht vorgesehener Federbeine kann es zu einem Einfluss auf die Radführung kommen“, lautet der Warnhinweis, der hierzulande für 152 Halter von Bedeutung ist. Ihre Stromer liefen zwischen 21. Februar und 27. Oktober 2020 vom Band.

Nachtrag 23.2.:

Zum Thema Gebrauchsanweisung gibt es in der KBA-Datenbank inzwischen einen Hinweis auf die Aktion „V3ELADEHIN“. Sie ist in Deutschland für 440 Halter eines eSprinter relevant. Infos für einheimische Kunden erteilt die Hotline unter 00800/12777777. Kunden aus dem Ausland wählen die 00800/97777777.

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