Wieder großer Rückruf bei Porsche

Erneut holen die Stuttgarter eine sechsstellige Stückzahl in die Betriebe. Der Cayenne und der Panamera mit Automatikgetriebe könnten nach dem Parken wegrollen.

Spezieller Turbo S-Schriftzug auf der Mittelkonsole eines Porsche Cayenne Turbo S von 2006 mit Automatikgetriebe.
Bild: Porsche AG

Kurz nach Bekanntwerden zweier größerer Rückrufe steht bei Porsche eine weitere Aktion mit erheblichem Umfang an. Wie ein Sprecher der Marke auf Anfrage bestätigte, müssen weltweit knapp 340.000 Exemplare des Cayenne (Typ 9PA bzw. E1) und Panamera (Typ 970 bzw. G1) wegen Problemen mit dem Automatikgetriebe in die Vertragswerkstätten. In Deutschland geht es um 26.496 Einheiten. Zuerst war das Problem in den USA öffentlich geworden, wo der Rückruf knapp 100.000 Fahrzeuge umfasst.

Laut dem Sprecher besteht die Möglichkeit, dass die per Wählhebel gewählte Gangstufe nicht ordnungsgemäß im Getriebe eingelegt ist. Das könnte insbesondere beim Abstellen des Fahrzeugs ohne Feststellbremse problematisch sein. Denn nimmt der Fahrer fälschlicherweise an, das Fahrzeug befinde sich in der Parkposition, könnte es überraschend wegrollen. Bis zur Reparatur sollte der Fahrer daher immer die Parkbremse aktivieren. Die Betriebsanleitung empfehle dies ohnehin grundsätzlich beim Abstellen des Autos, sagte der Sprecher.

Ähnliche Probleme gab es auch schon bei anderen Herstellern. Ford beispielsweise führte wegen der gleichen potenziellen Gefahr im vergangenen und diesem Jahr zwei größere Aktionen durch, allerdings nicht in Europa. Schuld am Porsche-Rückruf ist laut Sprecher eine mangelhafte Kunststoffbuchse am Getriebe-Wählhebelseilzug. Die Werkstattmitarbeiter ersetzen sie durch eine optimierte Version, was etwa eine Stunde dauert.

Der Rückruf mit dem Code „AKB1“ startet den Angaben zufolge am 11. August. Die zu reparierenden SUV liefen zwischen 23. Juli 2002 und 5. Februar 2010 vom Band, die Sportlimousinen zwischen 20. August 2008 und 13. September 2016. „Die durchgeführte Aktion wird im Garantie- und Wartungsheft dokumentiert“, kündigte der Sprecher an. Unfälle aufgrund des Problems seien bislang keine bekannt. Man habe den Mangel im Rahmen der kontinuierlichen Feldbeobachtung entdeckt.

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