BMW: Probleme mit Lenkung und Schiebedach

Bei 282.000 Exemplaren des 1ers, 2ers, 3ers und 4ers könnte laut KBA die Servounterstützung ausfallen. Die Münchner betonen, dass es sich um eine schon länger laufende Maßnahme handelt. Bei knapp 3.000 Einheiten des (i)X1 warnt die Behörde vor einer erhöhten Brandgefahr.

Ein silberner BMW 4er Gran Coupé mit M Sportpaket fährt 2014 auf einer Bergstraße.
Bild: BMW AG

Eine neue Warnmeldung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hat bei BMW für Irritationen gesorgt. „Aufgrund korrodierter Aluminiumschrauben kann sich der Elektromotor am Servolenkungsgetriebe lösen“, meldet die Behörde seit 6. Dezember für rund 283.000 Autos in Deutschland. Laut einer Konzernsprecherin handelt es sich hierbei aber um eine seit 2018 laufende Serviceaktion, die bereits zu 75 Prozent erledigt ist. Sie wird vom Hersteller nicht als sicherheitsrelevant eingestuft, da es sich um eine „gesetzeskonforme Lenkung mit erhöhter Lenkkraft“ handelt, wie der Meldung ebenfalls zu entnehmen ist.

„Warum das KBA diese nun auf seine Rückrufdatenbank gestellt hat, können wir derzeit nicht nachvollziehen“, sagte die Sprecherin. Dem Datenbankeintrag zufolge untersucht das KBA bislang noch, ob es die Durchführung der Abhilfemaßnahme überwacht. In einem solchen Fall wäre das Problem als sicherheitsrelevant und damit als Rückruf einzustufen. Eine vergleichbare Aktion von Mercedes wurde 2019 allerdings nicht überwacht.

Konkret geht die Maßnahme um den 1er, 2er, 3er und 4er aus dem Produktionszeitraum Juli 2011 bis Ende Mai 2015. Was genau an den Autos repariert wird, ist der KBA-Veröffentlichung nicht zu entnehmen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Werkstätten die Aluschrauben ersetzen und eine Wachsversiegelung auftragen. Falls eine oder mehrere der Schrauben gebrochen sind oder fehlen, erhalten die Fahrzeuge ein neues Lenkgetriebe. Die Aktionskennung lautet „32740200“.

Überprüfung einiger BMW X1 mit Schiebedach

Um eine überwachte Maßnahme handelt es sich bei der Ende November vermeldeten BMW-Aktion mit dem Code „0054610100“. Sie ist allerdings laut KBA nur für 2.958 Einheiten des (i)X1 fällig, davon 384 in Deutschland. Ob und wie viele Fahrzeuge sich davon in Kundenhand befinden ist unklar, denn die SUV liefen nach unseren Informationen erst im vergangenen August und September vom Band.

Die Überprüfung und ggf. Nacharbeitung der Wasserablaufschläuche des Schiebehebedachs hat also evtl. schon vor Auslieferung stattgefunden. Dies wird notwendig, weil der Wasserablaufschlauch reißen könnte, wodurch Feuchtigkeit in diverse Steuergeräte eindringen würde. „In der Folge kann ein Brand durch einen Kurzschluss nicht ausgeschlossen werden“, schreibt das KBA. Ebenso könnte die Funktionalität der Lenkunterstützung, der Beleuchtung und des Bremsassistenten beeinträchtigt sein.

Nachtrag 9.1.2023:

Wie erwartet, wird die BMW-Aktion „32740200“ nicht vom KBA überwacht.

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