Hyundai und Kia: Großer US-Rückruf wegen Brandgefahr

Nach langjährigen Untersuchungen durch US-Behörden holen die Koreaner Anfang kommenden Jahres über 420.000 Fahrzeuge in die Werkstätten und tauschen bei den bis zu zehn Jahre alten Fahrzeugen teilweise den kompletten Ottomotor.

Ein graubrauner Kia Sportage steht 2014 vor einem Bürogebäude.
Bild: Kia Motors

Der Hyundai-Konzern startet Ende Januar in den Vereinigten Staaten zwei größere Rückrufaktionen. Einmal holen die Koreaner knapp 129.000 Exemplare des Veloster, Santa Fe und Sonata Hybrid aus unterschiedlichen Modelljahren zwischen 2011 und 2016 in die Vertragsbetriebe. Hinzu gesellen sich 295.000 Kia-Modelle, darunter der Sorento (Modelljahr 2012-2015), Optima Hybrid (2011-2013), Soul (2014 und 2015) sowie Sportage (2012, Foto).

Aufgrund von vorzeitigem Verschleiß der Pleuellager im Inneren verschiedener Ottomotoren, bestehe bei den Fahrzeugen die Gefahr von Motorschäden, meldet die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA). Schlimmstenfalls drohen auch Fahrzeugbrände, wenn eine beschädigte Pleuelstange den Motorblock durchstößt und dadurch Motoröl auf heiße Flächen austritt.

Hyundai- und Kia-Betriebe überprüfen der Ankündigung zufolge den Motor auf Kraftstoff- und/oder Motoröllecks. Stellen sie einen Lagerschaden fest, ersetzen sie den Motor. Zudem installieren sie ein Software-Update, das ein neues Klopfsensor-Erkennungssystem (KSDS) enthält. Der KSDS überwacht laut Herstellerankündigung kontinuierlich Motorvibrationen auf ungewöhnliche Muster, die möglicherweise auf ein beschädigtes Pleuellager hinweisen.

Strafzahlung ohne Einfluss auf laufende Untersuchungen

Dem Rückruf voraus gingen langjährige Untersuchungen zu Brandfällen durch die NHTSA (wir berichteten). Ob diese durch den Rückruf nun alle erledigt sind, bleibt abzuwarten. Zwar hatten die beiden Marken Ende November mit der Behörde eine Einigung über die Zahlung von Strafen in Höhe von mindestens 137 Millionen US-Dollar getroffen, weil sie Fahrzeuge nicht rechtzeitig zurückgerufen und der NHTSA bestimmte Informationen zu den Rückrufen nicht korrekt gemeldet hatten. Diese Einverständniserklärungen habe aber keinen Einfluss auf laufende Untersuchungen „im Zusammenhang mit Vorwürfen von Bränden in bestimmten Hyundai- und Kia-Fahrzeugen“, hieß es in einer Mitteilung.

Zur Situation bei uns erklärten Sprecher der deutschen Hyundai- und Kia-Pressestellen, es lägen aktuell keine Informationen vor, dass gleichwertige in Europa verkaufte Modelle von dem Rückruf betroffen seien. Auch beim Kraftfahrt-Bundesamt ist bislang keine vergleichbare Rückrufaktion gelistet.

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