Lange Liste an Hyundai-Rückrufen

Abzuarbeiten sind der Santa Fe, Tucson PHEV und i30 N. Letzterer hat Probleme mit dem Doppelkupplungsgetriebe. Weitere Sorgenkinder sind der pyrotechnische Gurtstraffer, der Kraftstofftank und die Wegfahrsperre.

Ein hellblauer Hyundai i30 N fährt 2020 auf einer Landstraße.
Bild: Hyundai Motor Deutschland

Unter der langen Liste von Hyundai-Rückrufen findet sich bislang nur einer in der deutschen Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA). Ende April veröffentlichte die Behörde eine Warnung vor dem Hyundai i30 N (Foto). Die Sportversion der Baureihe könnte überraschend in den Notlaufmodus wechseln.

Schuld daran sei „eine nicht korrekte Ansteuerung der elektrischen Ölpumpe“, die einen plötzlichen Druckabfall im Doppelkupplungsgetriebe auslösen könnte. Weltweit rund 5.900 Fahrzeuge aus dem Produktionszeitraum Februar 2021 bis April 2022 erhalten ein Softwareupdate für das Getriebesteuergerät. Der interne Rückrufcode „21DC10“ gilt in Deutschland für 2.958 Halter.

Die hierzulande betroffene Halterzahl ist beim nächsten Hyundai-Rückruf („21D147“) noch nicht klar. Weltweit ist die Stückzahl sechsstellig. Nordamerikanische Verkehrssicherheitsbehörden warnen Besitzer eines Santa Fe der Modelljahre 2021 und 2022 vor einer Verletzung durch umherfliegende Metallteile des pyrotechnischen Gurtstraffers nach einem Unfall. Europäische Behörden formulieren den Mangel zahmer und sprechen von einem nicht korrekten bzw. „anormalen“ Auslösen der Insassenschutzeinrichtung. Die SUV erhalten offenbar eine Sicherungskappe für den Mikrogasgenerator.

Deutlich kleiner – nach unseren Infos weltweit um die 700 Einheiten groß –  ist ein weiterer Rückruf für den Santa Fe mit der Herstellerkennung „21D181“. Ursache: An einer Schweißnaht des Tanks kann möglicherweise Kraftstoff austreten. Der Kraftstofftank wird an Autos aus dem Bauzeitraum 11.4. bis 21.7.2022 überprüft und bei Bedarf  vorsorglich ausgetauscht. Dieser Rückruf ist übrigens auch schon für das Schwestermodell Kia Sorento amtlich („230015“ für den Bauzeitraum 11.4. bis 10.5.2022).

Fehlerhafte Wegfahrsperre im Tucson PHEV

Fünfstellig ist der Umfang eines Rückrufs für den Tucson in der Plugin-Hybridvariante (PHEV) in Europa. Rund 48.000 Exemplare, die zwischen 7. April 2021 und 19. Oktober 2022 in Tschechien vom Band liefen, könnten eine Fehlfunktion der Wegfahrsperre aufweisen. Mit der bisherigen Version kann offenbar die Authentifizierung des elektrischen Antriebssteuergeräts umgangen werden, so dass ein Diebstahl des Fahrzeugs im Stromer-Modus möglich ist. Die Abhilfemaßnahme „21DC21“ sieht ein Softwareupdate der Hybridsteuerung vor.

Nachtrag 13.6.:

Der Hyundai-Rückruf „21D147“ betrifft laut KBA hierzulande 5.273 Exemplare des Santa Fe. Kundenanfragen können telefonisch an die 069/380767212 gerichtet werden.

Nachtrag 12.7.:

Für Genesis, der Oberklasse-Marke des Hyundai-Konzerns, gibt es ebenfalls einen Rückruf wegen der Probleme mit dem pyrotechnischen Gurtstraffer. Weltweit rund 92.200 Exemplaren des G80, GV60, GV70 und GV80 aus unterschiedlichen Bauzeiträumen zwischen 23. März 2019 und 21. Februar 2023 erhalten auch die besagten Schutzkappen, weil sonst laut einer Markensprecherin „erhöhte Verletzungsgefahr durch Materialablösungen im Falle eines Unfalls“ besteht. Der Aktionscode „31D015“ gilt hierzulande für 1.530 Einheiten.

Die Kennung „31D040“ trägt eine weitere Maßnahme von Genesis. Sie ist auf weltweit rund 4.300 Elektroautos vom Typ GV60 beschränkt, wovon 403 in Deutschland gemeldet sind. Ihnen droht ein Vortriebsverlust, weil die hinteren Antriebswellen brechen könnten. Der Tausch der Bauteile dauert 1,7 Stunden und steht für Stromer an, die zwischen 21. Juni 2022 und 11. Februar 2023 vom Band liefen.

Nachtrag 15.5.2024:

Knapp ein Jahr später taucht der oben erwähnte Aktionscode „21DC21“ nun auch in der KBA-Datenbank auf. In Deutschland benötig(t)en demnach 15.403 SUV vom Typ Tucson eine Aktualisierung der Hybrid-Kontrolleinheit, um die vollständige Funktion der Wegfahrsperre zu gewährleisten.

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