Abpfiff

Die deutsche Fußballnationalmannschaft und die Managerriege deutscher Automobilhersteller haben viel gemeinsam. Beide benötigen einen Personalwechsel.

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Bild: Pixabay / pixel2013, CC0 Creative Commons

Wochen-, ja monatelang hatten sie Zeit, sich auf das Ereignis einzustellen. Als es dann losging, zeigten sie sich von den Herausforderungen vollkommen überrascht. Offensichtlich hatte sie ihre Selbstzufriedenheit dazu verleitet, sich auf den Lorbeeren früherer Tage auszuruhen. Nun müssen sie die Konsequenzen tragen und sich vom Wettbewerb zurückziehen. Unglaublich, aber wahr!

Nein, die Rede ist nicht von der deutschen Nationalmannschaft. Gemeint ist die Überforderung einiger deutscher Autobauer mit den Vorgaben der neuen „Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure“ (WLTP). Ab 1. September müssen alle Neuwagen ihre Verbrauchswerte nach diesem Standard ermitteln und angeben. Doch weil sich die Hersteller darauf verlassen haben, den Termin durch ihre Lobby mal wieder nach hinten schieben zu lassen, herrscht nun Aktionismus in vielen Vertriebsabteilungen. Diverse Modelle sind für einige Zeit nicht lieferbar.

Die Krönung dieses peinlichen Schauspiels lieferte in dieser Woche Volkswagen. Ausgerechnet am Möchtegern-Flughafen BER parkt der Konzern nun seine unverkäufliche Ware. Mit Verlaub: das ist Realsatire! Hätte nur noch gefehlt, dass #DieMannschaft von ihrem neuen Sponsor genau mit diesen Fahrzeugen von ihrem „Siegerflieger“ abgeholt worden wäre, weil sich der Pilot an diesen symbolträchtigen Ort verflogen hat.

Es scheint, dass nicht nur beim Deutschen Fußballbund Entscheidungsträger den Erfolg verwalten wollen, ohne wirklich dafür in die Hände spucken zu müssen. Wenn wir vom nötigen Umbau bei der Nationalmannschaft reden, dann sollten wir sofort auch eine umfassende Personalrochade bei allen deutschen Herstellern fordern! Talente gibt es auch dort genug, hungrig darauf, den Paradigmenwechsel in der Autobranche umzusetzen, statt mit satten Stars träge ins Elend zu tuckern.

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