AGR = Alles geht rasant (kaputt)

Der ADAC hat sich in der aktuellen Pannenstatistik u.a. die Probleme mit der Abgasrückführung genauer angesehen und gibt einigen Herstellern viele Hausaufgaben auf, damit der Dieselmotor ein Comeback feiern kann.

Abgasmessung eines VW Golf 2.0 TDI in einem ADAC-Prüfstand.
Bild: obs/ADAC/UweRattay

Die bislang meisten Reaktionen hat mein Blogbeitrag zu einem Rückruf für den Fiat Ducato erhalten. Von ihm waren viele Besitzer eines Campingmobils betroffen. Sie monierten die zähe Abwicklung, die ihnen in einigen Fällen auch die Urlaubspläne vermieste. Ursache für den Rückruf war ein Problem mit der Abgasrückführung (AGR) im Dieselmotor. Und dieses Problem haben Fiat-Fahrer nicht exklusiv, wie die aktuelle Pannenstatistik des ADAC zeigt.

Dass auch der VW-Diesel EA189, der durch den Abgasskandal traurige Berühmtheit erlangte, seine AGR-Sorgen hat, überrascht dabei weniger. Aber: das gilt nicht erst seit dem umstrittenen Softwareupdate. „Der EA189-Diesel hat dieses Problem vor allem im 1.6-l-Golf schon viel länger. […] Die AGR-Ventile in dem VW-Motor waren wenig langzeittauglich und erreichen deshalb jetzt als Verschleißteile das Ende ihrer Lebenszeit“, heißt es in einem Fazit des Clubs.

Noch auffälliger ist laut Statistik die zweite Generation des Opel Zafira, wohingegen die Mercedes A-Klasse positiv heraussticht. Es gibt Journalisten, die zweifeln die Aussagekraft solcher Zahlen an, weil die Bilanzen herstellereigener Pannendienste nicht in die ADAC-Statistik einfließen. Allerdings geht es hier um Anteile an den Pannen, nicht um absolute Zahlen. Insofern liefern die Daten auf jeden Fall einen Erkenntnisgewinn (der ADAC betont immer wieder, dass alle Zahlen seiner Statistik repräsentativ sind).

Der eine oder andere Hersteller sollte also durch die negative Bilanz angespornt werden. Den Schwarzen Peter für den Dieselverdruss konnten sie bislang bequem dem VW-Konzerns aufgrund seiner Verfehlungen zuschieben. Wenn die Motorenbauer in Sachen AGR-Problematik aber ihre Hausaufgaben nicht machen, werden sie lange auf ein „selbstzündendes“ Comeback für den einstigen Saubermann Diesel warten dürfen.

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