Kia und Subaru: Siebenstellige Rückrufsumme in den USA

Die Koreaner holen u.a. den Soul mit Zweiliter-Benziner wegen der Gefahr eines Motorschadens in die Werkstatt. Bei den Japanern gibt es zwei Aktionen für den XV, die auch für den Forester bzw. Impreza relevant sind.

Ein hellblauer Subaru XV fährt 2016 durch eine Winterlandschaft.
Bild: Subaru Deutschland GmbH

Die beiden asiatischen Hersteller Subaru und Kia haben vergangene Woche insgesamt drei größere Rückrufe für in Summe über eine Million Fahrzeuge in den USA angekündigt. Wie die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) meldete, besteht bei der koreanischen Baureihe Soul und dem bei uns noch nicht erhältlichen Seltos die Gefahr eines Kolbenfressers im Zweiliter-Benziner. Schuld sind zu stark gehärtete Kolbenringe. Sollte eine Pleuelstange den Motorblock durchstoßen, könnte zudem Motoröl auf heiße Teile der Abgasanlage laufen und einen Brand verursachen.

Etwas über 147.000 Halter von Fahrzeugen aus dem Bauzeitraum 24. November 2018 bis 24. Oktober 2020 (Soul) bzw. 20. November 2019 bis 15. Oktober 2020 (Seltos) erhalten voraussichtlich im Juni eine Einladung in die Vertragswerkstatt, wo der Motor überprüft und bei Bedarf komplett ausgetauscht wird. Zudem spielen die Mitarbeiter eine Software auf, die den Fahrer künftig vor möglichen Schäden am Kolbenring warnt.

Deutlich größer sind die beiden Aktionen von Subaru für 466.000 bzw. 408.000 Einheiten. Die tatsächlich betroffene Stückzahl ist geringer, denn beide Rückrufe drehen sich um die Modelljahre 2018 und 2019 des Crosstrek, der bei uns als XV (Foto) verkauft wird. Einmal geht es um ein Problem an der hinteren Stabilisatorhalterung, von dem auch noch der Forester des Modelljahres 2019 betroffen ist. Die Befestigungsschrauben können sich vom Fahrzeug lösen. Die Händler ersetzen die Schrauben oder korrigieren dessen Anzugsdrehmoment.

Der zweite Rückruf bezieht zusätzlich noch den Impreza der Modelljahre 2017 bis 2019 mit ein. Hier ist das Motorsteuergerät (ECM) das Sorgenkind. Es könnte die Zündspulen auch nach Abstellen des Motors noch unter Spannung halten, wodurch die Gefahr eines Kurzschlusses besteht. Den Angaben zufolge geht es bei dieser Maßnahme um jene Fahrzeuge, die bereits 2019 einbestellt wurden. Die Vertragsbetriebe aktualisieren die ECM-Software, tauschen die Zündspulen und ggf. das vordere Auspuffrohr aus. Zu allen drei Rückrufen liegen erwartungsgemäß noch keine Einträge beim Kraftfahrt-Bundesamt vor.

Nachtrag 29.7.:

Nun hat auch Subaru Deutschland die Durchführung der beiden Rückrufe bestätigt. Die internationalen Herstellercodes lauten „SRT307“ (Stabilisatorhalterung) und „SRT308“ (Zündspulen). In Deutschland gibt es eigene „Sonderaktionsnummern“: Erstere Aktion firmiert unter „SA202104“, die zweite ist bei uns am Kürzel „SA202105“ erkennbar. Anders als auf anderen Kontinenten ist der Fahrwerks-Rückruf in Europa nur für XV der Modelljahre 2018 und 2019 relevant, wovon 4.558 in Deutschland gemeldet sind. Ansonsten sind laut der Importeurs-Sprecherin davon lediglich „zwei Vorserien-Forester betroffen, die nicht in Kundenhand sind“. Der Zündspulentausch steht wie in allen anderen Märkten bei XV und Impreza der Modelljahre 2017 bis 2019 an, hierzulande konkret bei 6.891 Fahrzeugen. Die weltweiten Stückzahlen sind deutlich größer und belaufen sich auf fast 850.000 (Aktion „SRT308“ ) bzw. über 600.000 („SRT307“).

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