Takata-Debakel: Regionale Rückrufe von VW und Jaguar Land Rover

Die Wolfsburger holen ältere Fox, Polo, Passat und Crafter zum Airbagtausch in die Vertragsbetriebe - einige importierte Modelle auch in Deutschland. Vier Aktionen der Briten finden teilweise auch in Südeuropa statt.

Studioaufnahme des Cockpits eine VW Fox aus dem Jahre 2005.
Bild: Volkswagen AG

Im Zusammenhang mit dem Takata-Debakel haben sich der Volkswagen-Konzern und Jaguar Land Rover für regionale Airbag-Austauschaktionen entschieden. Grund dafür ist der klimatische Einfluss auf die Gefahrenwahrscheinlichkeit. VW wechselt die Luftkissen im Rahmen der Rückrufe mit den Herstellerkürzeln „69DV“ und „69DG“ in so genannten „Warmländern“. Dazu gehören auch südeuropäische Staaten.

Erstgenannte Aktion sieht nach den Worten eines VW-Sprechers den Austausch der Front-Airbags bei den Modellen Fox (Foto) und Polo der Baujahre 2006 bis 2008 vor. Der zweite Rückruf betrifft Fox, Polo, Passat und Crafter der Baujahre 2006 bis 2009. Hiervon seien vereinzelt Fahrzeuge nach Deutschland importiert worden. „Bei denen muss ebenfalls der Fahrer-Airbag getauscht werden“, sagte der Sprecher. Stückzahlangaben machte er in beiden Fällen nicht.

Bei Jaguar Land Rover ist nicht bekannt, ob und wie hierzulande Fahrzeuge berücksichtigt werden, die vor der Durchführung der Rückrufe aus den „Warmländern“ nach Deutschland importiert wurden. Die deutsche Pressestelle ließ eine Anfrage zu vier Rückrufen unbeantwortet. Uns vorliegende schriftliche Herstellerankündigungen aus dem vergangenen Jahr weisen die Aktionen „H356“, „H361“, „N587“ und „N603“ für insgesamt über 81.000 Fahrzeuge aus.

Die Rückrufe „H361“ für etwa 48.300 Jaguar XF der Modelljahre 2007 bis 2015 und „N603“ für knapp 15.400 Range Rover der Modelljahre 2007 bis 2012 fanden bzw. finden auch in Albanien, Gibraltar, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Spanien, Türkei und Zypern, sowie im Fall der erstgenannten Aktion auch in Russland und der Ukraine statt. Die dortigen Vertragsbetriebe tausch(t)en jeweils den Beifahrerairbag gegen ein Modell, dessen Gasgenerator kein Ammoniumnitrat enthält. Die anderen beiden Maßnahmen dreh(t)en sich ausschließlich außerhalb Europas um den Fahrerairbag im Land Rover Discovery Sport der Modelljahre 2015 bis 2017, sowie im Jaguar F-Pace, XE und XF der Modelljahre 2016 und 2017.

Nachtrag 10.1.2023:

Inzwischen liegt ein Eintrag zu VW in der Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vor. Demnach umfasst die Aktion „69DG“, die auch die ausländischen Codes „69BE“, „69AG“ und „69DV“ beinhaltet, potenziell weltweit 475.639 Exemplare des Passat, Crafter, Fox und Polo der Baujahre 2007 bis 2009. Nach Deutschland sind davon immerhin etwas über 4.000 Einheiten aus anderen Ländern importiert worden. Für Rückfragen zum Rückruf nennt das KBA die Rufnummer 0800/8655792436.

Nachtrag 31.1.:

Im neuen Datenbankeintrag zum Jaguar-Rückruf „H361“ (s.o.) weist das KBA die in Deutschland betroffene Stückzahl mit null aus.

Nachtrag 19.1.2024:

Über drei Jahre nach der ersten Verlautbarung zum Rückruf „N603“ taucht der Aktionscode in der KBA-Datenbank auf – für 264 Range Rover in Deutschland. Laut einer Sprecherin der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH sind fast alle der aus anderen Ländern nach Deutschland importierten Modelle bereits abgearbeitet.

In der KBA-Datenbank hat sich außerdem die Stückzahlangabe zum Aktionscode „H361“ geändert. In Deutschland betraf diese Maßnahme 209 Jaguar XF.

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1 Kommentar

  1. Bezüglich des Nachtrag vom 31.1.habe ich heute 15.09.23 vom KBA den Rü ckruf „H361“ für den XF (2015) erhalten. Dies scheint so dringlich, dass es bis Anfang November erledigt sein muss, da das KBA mit Betriebsuntersagung droht.

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