Harley-Davidson ist von der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) zu einer Rückrufaktion gedrängt worden. Schon seit Mitte 2016 hatten die Sicherheitsexperten vermeintliche Bremsaussetzer bei Modellen mit Antiblockiersystem (ABS) untersucht. Bei der NHTSA hatten sich 43 Kundenbeschwerden angehäuft. Zwei davon führten laut Schilderung der Betroffenen zu Verletzungen.
Anfang des Jahres nun steigerte die Behörde den Druck auf den Hersteller der Kultmotorräder. Die Untersuchung werde erst eingestellt, wenn der Hersteller einen „freiwilligen“ Rückruf einleite, teilte die NHTSA Mitte Januar mit. Dem fügte sich Harley-Davidson nun. Der angekündigte Rückruf gilt für die Touring, CVO Touring und VRSC des Modelljahrgangs 2008 bis 2011, erklärte ein Sprecher der deutschen Pressestelle auf Anfrage. Eine Stückzahl nannte er nicht. Angesichts von fast 175.000 betroffenen Exemplaren allein in den USA dürfte sie aber nicht klein sein.
„Ablagerungen können sich an Komponenten innerhalb des Bremssystems bilden, wenn die DOT 4 Bremsflüssigkeit nicht über einen längeren Zeitraum nach dem 2-Jahres-Wartungsplan ersetzt wird, der im Benutzerhandbuch angegeben ist“, heißt es in dem Herstellerstatement. Man werde ab der kommenden Woche die Besitzer benachrichtigen, teilte Harley Davidson weiter mit. Die Vertragswerkstatt spült das gesamte Bremssystem kostenlos mit einer neuen Platinum Label DOT 4 Bremsflüssigkeit. Sie soll ab Mitte März verfügbar sein. Der Rückrufcode lautet „0171“.
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