Nissan: Eine neue, eine abgeschlossene Untersuchung

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde hat die Untersuchung der Sitzbelegungserkennung in mehreren Modellen nach einem Rückruf für beendet erklärt. Dafür wird nun das ABS des Murano unter die Lupe genommen.

Ein kupferfarbender Nissan Murano steht vor einer Bergsilhouette.
Bild: Nissan

Eine gute und eine schlechte Nachricht für Nissan kommt aus den USA. Dort hat die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) eine Untersuchung an diversen Modellreihen wegen einem Defekt an der Sitzbelegungserkennung abgeschlossen. Gleichzeitig wurde aber von der Behörde eine neue Untersuchung angekündigt. Es gibt zahlreiche Beschwerden über das Antiblockiersystem am SUV Murano des Modelljahrs 2009.

Autofahrer haben demnach über einen Verlust des Gegendrucks beim Pedal berichtet, wenn das Fahrzeug auf glatten, rauhen oder unebenen Oberflächen abgebremst wird. Dadurch müsse das Pedal stärker durchgedrückt werden, um stoppen zu können. In manchen Fällen behaupteten die Fahrer, dass der Bremsweg zu lang gewesen sei. Dadurch wurden den Angaben zufolge Stop-Schilder oder gar rote Ampeln überfahren. Ein Beschwerdeführer führt einen Unfall mit drei Verletzten auf dieses Problem zurück.

Laut NHTSA geht aus den insgesamt 58 eingereichten Beschwerden hervor, dass das Problem eher bei älteren Fahrzeugen mit hoher Laufleistung vorkommt und dass es mehrfach durch den Tausch des ABS-Steuergeräts behoben worden sei. „Es wurde eine vorläufige Evaluierung eröffnet, um den Umfang, die Häufigkeit und die sicherheitsbezogene Folge des behaupteten Mangels zu beurteilen“, heißt es wörtlich in der Behördenmitteilung.

Zwei Versuche nötig

Ein Rückruf kann, muss aber nicht die Folge einer solchen Untersuchung sein. Im Fall der jetzt von der NHTSA abgeschlossenen Analyse war sie es, allerdings erst im zweiten Versuch. Im April 2014 gab Nissan in den USA den Rückruf von fast einer Million Altima, Leaf, Pathfinder und Sentra, sowie Infiniti Q50 und QX60 bekannt, um die Sitzbelegungserkennung neu zu programmieren. Erst nach diesem Rückruf begann die NHTSA diesen Fall zu untersuchen. Denn die Beschwerden über fehlerhafte Einstufungen von erwachsenen Passagieren als Kinder und damit der Abschaltung des Beifahrerairbags rissen nicht ab.

Untersuchungen des Herstellers, seines Zulieferers und der Mitarbeiter im NHTSA-Testzentrum ergaben schließlich, dass auch die überarbeitete Version der Sitzbelegungserkennung vor fehlerhaften Einstufungen nicht gefeit war, insbesondere bei leichten Erwachsenen. Ergebnis: Eine weitere Rückrufaktion für insgesamt 3,3 Millionen Fahrzeuge unter Einschluss der Modelljahre 2015 und 2016. Durch eine Neuprogrammierung des Airbag-Steuergeräts und einen Austausch des Sitzbelegungs-Steuergeräts soll das Problem nun beseitigt sein.

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