Probleme mit dem Sicherheitsgurt lösen großen Volvo-Rückruf aus

Die Rückhaltesysteme auf der Fahrerseite könnten in 2,2 Millionen Fahrzeugen unter Umständen nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. In Deutschland geht es um knapp 178.000 Mittelklasse-Modelle.

Exterieur, Kühlergrill eines weißen Volvo S90 in Großaufnahme
Bild: Volvo Car Germany

Volvo startet demnächst einen Millionenrückruf für Fahrzeuge, die auf der Mittelklasse-Plattform basieren („EUCD“ genannt – genaue Baureihen und Produktionszeiträume s.u.). Von den knapp 2,2 Millionen betroffenen Fahrzeugen sind 177.695 in Deutschland gemeldet, wie ein Sprecher der Volvo Car Germany GmbH auf Anfrage sagte.

Problemzone ist der Sicherheitsgurt auf der Fahrerseite, genauer ein Stahldraht zur Befestigung an der B-Säule. Dieser könnte im Laufe des Fahrzeuglebens bei extremer Beanspruchung übermäßigem Verschleiß unterliegen, wodurch die Rückhaltesysteme unter Umständen nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Genaue Infos zur Abhilfemaßnahme und dessen Dauer konnte der Sprecher noch nicht liefern.

Von dem Rückruf mit dem internen Aktionscode „R10029“ betroffen sind den Angaben zufolge konkret:

  • S80 (Modelljahre 2007-2016): 7.2.2006 bis 8.4.2016
  • S60 (Modelljahre 2011-2018): 21.5.2010 bis 14.8.2018
  • V70 (Modelljahre 2008-2016): 14.3.2007 bis 27.4.2016
  • XC70 (Modelljahre 2008-2016): 9.5.2007 bis 30.5.2016
  • S60CC (Modelljahre 2016-2018): 13.4.2015 bis 30.5.2018
  • S60L (Modelljahre 2014-2020): 13.12.2013 bis 23.12.2019
  • S80L (Modelljahre 2009-2015): 3.9.2009 bis 21.11.2015
  • V60 (Modelljahre 2011-2018): 22.6.2010 bis 27.8.2018
  • XC60 (Modelljahre 2009-2016): 18.3.2008 bis 22.4.2016
  • V60CC (Modelljahre 2015-2018): 4.12.2014 bis 21.8.2018.

Nachtrag 6.7.:

Inzwischen liegt ein erster behördlicher Warnhinweis aus Belgien zu dem Problem vor. Demnach kann „die Zugfestigkeit des Stahls des Befestigungsseils des Sicherheitsgurtes […] mit der Zeit abnehmen“.

Nachtrag 10.7.:

Ein Volvo-Sprecher hat heute eine detailliertere Angabe zu dem Rückruf gemacht. So geht es wohl doch um die Befestigung der Gurtschlosses am Fahrzeugboden und nicht um die Gurtbefestigung an der B-Säule. Hier der volle Wortlaut der Fehlerbeschreibung durch den Hersteller inkl. passendem Bild:

Bildlicher Hinweis zum Umgang mit der Gurtschnalle im Zusammenhang mit dem Volvo-Rückruf R10029
Bild: Volvo Cars

Bei den betroffenen Fahrzeugen „kann möglicherweise die Befestigung des vorderen Sicherheitsgurtes im Laufe der Zeit unter bestimmten Umständen an Festigkeit verlieren. Dies kann zu einer unzureichenden Unterstützung der Funktion des vorderen Sicherheitsgurtes im Falle eines Unfalls führen. Hinweis: Bis die Aktion an den Fahrzeugen durchgeführt wurde, empfehlen wir dem Fahrer und dem Beifahrer den Sicherheitsgurt so zu befestigen, dass er sich in einer vertikalen Position befindet und die Rückenlehne ausgerichtet ist, sodass er beim Einsteigen nicht über das Sitzkissen gebeugt wird. Dadurch wird das Risiko einer Beschädigung des Gutschlosses verringert.“

 

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3 Kommentare

  1. Das Interessante an dem Austauschteil, das im Rahmen der Rückrufaktion eingebaut wird: Der Fahrer hat jetzt keinen Gurtstraffer mehr. Das sagt einem allerdings niemand, das „erfährt“ man nur, wenn man bei den Arbeiten daneben steht. Ich bin mal gespannt, wie Volvo sich dazu äußert.

  2. Frage? Kann ich die Rückrufaktion wegen der Gurte auch in Schweden beim VOLVO-Händler durchführen lassen? hier schaffe ich es zeitlich nicht.
    Modell: Volvo V 70.

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