Autobauer Honda hat einen umfangreichen Rückruf in den USA angekündigt. Betroffen sind insgesamt 114.686 Fahrzeuge. Deren Halter sollen ab dem 8. Juli benachrichtigt werden, wie aus einer Mitteilung der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) hervorgeht.
Welche Modelle sind betroffen?
Zurückgerufen werden der Honda Fit (Foto, bei uns: Jazz) und der Honda HR-V. Diese Modelle wurden zwischen dem 12. Juni 2017 und dem 30. November 2020 (Fit) sowie zwischen dem 7. Juli 2018 und dem 25. April 2022 (HR-V) produziert.
Was ist der Fehler?
Der Rückruf erfolgt aufgrund eines Problems mit der Display-Audio-Einheit. Diese Einheiten haben laut NHTSA einen fehlerhaft konstruierten Stromkreis. Wenn das Fahrzeug mit einem Zündschlüssel gestartet wird, kann dies dazu führen, dass der Ladezustand der Batterie sinkt und die Display-Audio-Einheit nicht hochfährt. Dies führt dazu, dass das Bild der Rückfahrkamera nicht angezeigt wird.
Was sind die Auswirkungen?
Wenn das Bild der Rückfahrkamera nicht angezeigt wird, kann dies das Risiko eines Unfalls oder einer Verletzung bei einer Rückwärtsfahrt erhöhen. Bisher wurden keine Verletzungen oder Todesfälle gemeldet, aber Honda hat nach eigenen Angaben 297 Garantieansprüche erhalten, die auf dieses Problem zurückzuführen sind.
Wie wurde der Fehler entdeckt?
Im Januar 2023 identifizierte Honda erstmals einen sicherheitsrelevanten Defekt und begann schon einmal eine Rückrufaktion. Im Mai 2024 entschied Honda, eine weitere Rückrufaktion durchzuführen, nachdem weitere Garantieansprüche eingegangen waren und sich herausstellte, dass die bisherigen Software-Updates das Problem nicht ausreichend behoben hatten.
Welche Maßnahmen werden ergriffen?
Honda wird nun alle betroffenen Fahrzeughalter per Post benachrichtigen und sie auffordern, ihr Fahrzeug zu einem autorisierten Honda-Händler zu bringen. Dort wird die Display-Audio-Einheit mit einer neuen Software aktualisiert, die das Problem beim Hochfahren beheben soll. Fahrzeuge, die bereits ein fehlerhaftes Software-Update erhalten haben, werden ebenfalls erneut aktualisiert.
Gilt der Rückruf auch für Europa und Deutschland?
Diese Rückrufaktion ist bislang noch nicht in der Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) gelistet. Die Vorgängermaßnahme mit der internen Herstellerkennung „6DW“ fand allerdings im Februar 2023 Eingang in das Verzeichnis. Sie galt jedoch nur für Grauimporte aus Nordamerika, damals ganze 21 Autos. Es ist davon auszugehen, dass dies auch bei dem neuen Rückruf so sein wird.
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