Elektroauto Polestar: Noch ein Rückruf

Bereits seit vergangener Woche ist ein möglicher Antriebsverlust bekannt, nun kommt eine potenzielle Fehlstellung der Frontscheinwerfer hinzu.

Ein grauer Polestar 2 fährt 2020 auf einer schwedischen Landstraße an einer Felswand vorbei.
Bild: Polestar

Bereits seit vergangener Woche ist ein Rückruf der Volvo-Tochter Polestar wegen eines möglichen Antriebsverlusts bekannt, über den die schwedische Wirtschaftszeitung „Dagens Industrie“ berichtet hatte. Nun ist ein weiterer hinzugekommen. Wie aus uns vorliegenden Dokumenten des Herstellers hervorgeht, benötigen weltweit knapp 2.800 Exemplare des Elektroautos Polestar 2 eine Neujustierung der Frontscheinwerfer. Sie könnten zwischen dem 18. April und 1. Juli dieses Jahres ab Werk zu hoch eingestellt worden sein und somit den Gegenverkehr blenden.

Die deutsche Polestar-Pressestelle nahm bislang nur zum ersten Rückruf Stellung. Demnach benötigt das Batterie-Energiekontrollmodul wegen einer „Softwareabweichung“ ein Update. Drei Fälle seien weltweit bekannt, bei denen das Auto plötzlich liegen blieb. „Es gab bisher in dem Zusammenhang keine Unfälle“, betonte eine Unternehmenssprecherin. Nach unseren Informationen gilt diese Aussage auch für den Scheinwerfermangel. Hier sind aber wohl bereits 26 Fahrzeuge auffällig geworden.

Die Anzahl der vom Softwareupdate betroffenen Fahrzeuge bezifferte die Sprecherin in Deutschland auf etwa 200 Fahrzeuge. „Die entsprechenden Kunden werden derzeit informiert und ein Termin organisiert. Der Vorgang dauert maximal 90 Minuten“, sagte sie. Der interne Aktionscode lautet „R10053“. Die Scheinwerferaktion läuft unter dem Kürzel „R10048“. Zur Reparaturdauer liegen hier keine Infos vor. Unklar ist auch, ob die Servicebetriebe beide Abhilfemaßnahmen parallel erledigen.

Nachtrag 13.11.:

Inzwischen existiert ein weiterer Rückrufcode für den Polestar 2. Er lautet „R10055“. Laut der Sprecherin geht es diesmal um den Austausch fehlerhafter Wechselrichter, welche die in der Batterie gespeicherte Energie in die von den Elektromotoren benötigte Leistung umwandeln. In Deutschland müssen diesmal 350 Exemplare in die Werkstatt. Gemeinsam mit der neuen Hardware erhalten die Fahrzeuge laut der Sprecherin auch ein Update, um künftig OTA-kompatibel zu sein. Das Kürzel steht für „over the air“. Auf diese Weise könne der Hersteller neue Software künftig direkt online auf die Fahrzeuge übertragen, erklärte sie.

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