Honda-Rückruf: Dieselmodelle reißen Abgasgrenzwert

Für über 167.000 Civic, CR-V und HR-V in Europa steht ein Softwareupdate an. Etwa jedes zehnte Exemplar ist in Deutschland registriert.

Eine silberne Honda Civic Limousine (i-DTEC Diesel) fährt 2017 durch die Stadt.
Bild: Honda Motor Europe

Voraussichtlich ab März aktualisieren Honda-Vertragswerkstätten die Software im Motorsteuergerät zahlreicher Dieselmodelle. Der Grund: „Unter außergewöhnlichen Fahrbedingungen wie ständiger und sich schnell wiederholender Beschleunigung“ kann der Katalysator nicht die Zieltemperatur erreichen. Dies erklärte ein Sprecher von Honda Deutschland auf Anfrage. Dies führe zu einer erhöhten Schwefelablagerung im Katalysator. „Erhöhte Stickoxidemissionen“ sind laut Kraftfahrt-Bundesamt die Folge.

Der nun gestartete Rückruf mit dem internen Code „6ER“ ist in Deutschland für knapp 16.500 Fahrzeuge vom Typ Civic, CR-V und HR-V vorgesehen. Sie liefen zwischen 2. Februar 2015 und 23. Mai 2018 vom Band. In Europa sind laut dem Hersteller 167.450 Dieselmodelle betroffen. „Die Aktualisierung der Software hat keinen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch und die Fahrleistung der betroffenen Fahrzeuge“, betonte der Sprecher. Der Werkstattaufenthalt dauert etwa 30 Minuten.

Nach Renault und PSA ist Honda nun der dritte ausländische Hersteller, der innerhalb weniger Wochen negative Schlagzeilen wegen des NOx-Ausstoßes seiner Fahrzeuge macht. Das Problem habe man bei den so genannten „In Service Conformity“-Prüfungen festgestellt, sagte der Honda-Sprecher. Diese hatte die EU-Kommission 2018 im Zuge des Abgasskandals eingeführt. Dabei werden stichprobenartig Fahrzeuge mit einem Alter bis zu fünf Jahren oder einer Laufleistung bis zu 100.000 km nach Inbetriebsetzung auf ihr Abgasverhalten geprüft.

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2 Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich habe gestern 10.7.2020 ein „verordnetes“ Upgrade an meinem CRV (5 Jahre) machen lassen – und ich erlebe nun Einschränkungen in der Fahrleistung beim Beschleunigen und Anfahren;
    es dauert nun, wenn ich ca 30- 40 km/h fahre und dass Vollgas gebe, bis zu 3 Sekunden, bis das Fahrzeug wirklich spürbar beschleunigt.
    und beim Wegfahren gibt es nach dem Schalten vom 1. Gang in den 2. Gang ein spürbares „Loch“ im Beschleunigen, das auch durch mehr Gas geben nicht zu beseitigen ist;

    für mich liegt es auf der Hand – dieses Verhalten ist exakt nach dem Zeitpunkt des Upgrades festzustellen;
    ganz offensichtlich ist hier eine Problematik ähnlich der, wie sie andere Autobauer auch schon hatten – und wieder werden Konstruktionsprobleme auf Kosten und zu Lasten von Kunden gelöst – zumindest wird dies versucht;

    hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Honda CRV?

    hochachtungsvoll Rainer Cernin, Mils Österreich

    • Hallo Rainer,
      hallo Hondafahrerinen und Fahrer.

      Bei meinem Civic Tourer 2017 stelle ich einen erheblichen mehr Verbrauch fest. Die Fahrleistung sind jetzt nicht spürbar schlechter geworden, wobei ich immer im ECO-Modus unterwegs bin und sehr bedacht auf sparsames Fahren bin. Das Auto an sich zieht eh keinem die Wurst vom Teller. Aber es (war/ist) ein Sparsamer Kombi gewesen. 95 % meiner Fahrten sind die täglichen Wege zur Arbeit. Vor dem Update konnte ich eine Reichweite von nahezu 1300 km mit einer Tankfüllung erreichen. Jetzt komme ich bei noch vorsichtiger Fahrweise knapp nur noch 990 km. Das dieses Update keinen Einfluss auf den Verbrauch haben soll, kann ich bei meinem Fahrzeug nicht feststellen. Hat einer änliche Erfahrungen mit dem Verbrauch gemacht ?! Mein Honda – Händler lässt mich mit meinen Feststellungen sehr im Regen stehen.
      Grüße aus Bayern.

      Honda Civic Tourer 2017 1,6l Diesel 120PS

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