Audi und BMW starten wieder Takata-Rückrufe

Während die Ingolstädter Airbag-Austauschaktionen weltweit deutlich umfangreicher sind, ist die Stückzahl der Münchner in Deutschland deutlich größer. Inzwischen geht es um jüngere Fahrzeuge als bei früheren Maßnahmen.

Audi R8 Spyder, Standaufnahme im Oktober 2016, Farbe: Arablau,
Bild: Audi

Sowohl zu Fahrzeugen von Audi als auch BMW hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in den vergangenen Tagen Airbag-Rückrufe veröffentlicht. Mal wieder geht es um das Takata-Debakel. Es führt weltweit 358.000 BMW-Kunden in die Vertragswerkstätten. Noch größer ist der Umfang bei Audi. Hier geht es rund um den Globus um 1,1 Millionen Autos. Allerdings sind einige der Ingolstädter Aktionscodes in anderen Märkten schon seit einigen Jahren bekannt.

Laut KBA beinhalten die Audi-Rückrufe „69EP“, „69EQ“ und „69ER“ auch die im Ausland verwendeten Kennungen „69BR“, „69R7“ und „69S8“. Hierzulande sind sie den Angaben zufolge nur für 2.172 Halter eines A4, A5, A6, Q5, R8 oder TT aus unterschiedlichen Baujahren zwischen 2005 und 2017 relevant. Das deutet darauf hin, dass hierzulande nur ausgewählte Importfahrzeuge zum Tausch des Fahrer- oder Beifahrerairbags einbestellt werden, so wie bei VW zum Jahreswechsel.

BMWs Austauschaktion des Fahrerairbags ist bei uns umfangreicher. Der vergangene Woche vom KBA angekündigte Aktionscode „0032390300“ gilt auf dem Heimatmarkt für 78.302 Besitzer einer F-Baureihe (mit Ausnahme der 7er-Modelle F01 bis F04 und des X3 alias F25) aus unterschiedlichen Produktionszeiträumen zwischen Anfang 2012 und Ende 2014. Eine Konzernsprecherin sprach auf Anfrage von einer Erweiterung eines bereits bestehenden Rückrufes. Größere Takata-Rückrufe waren bei den Münchnern bisher allerdings nur von deutlich älteren Baujahren bekannt.

Auch wenn bisher „kein Berstfall bei BMW Fahrzeugen bekannt“ ist, wie die Sprecherin betonte, warnt der Hersteller im Kundenanschreiben davor, dass nach Airbagauslösung umherfliegende Metallteile des Gasgeneratorkörpers „unter Umständen tödliche“ Verletzungen verursachen könnten. Verantwortlich ist in einem solchen Fall die Degradation der Treibmitteltabletten in so genannten „SDI-Inflatoren“, die zu einer überaggressiven Verbrennung führt.

Nachtrag 7.3.:

Nun gibt es zu den VW-Modellen Fox, Golf und Passat, sowie zu den nur in Südamerika angebotenen Saveiro und Voyage noch einen (weiteren) Eintrag in die KBA-Datenbank, diesmal für die Baujahre 2013 bis 2017. Allerdings gibt die Behörde die Stückzahl der hierzulande betroffenen Autos mit „0“ an. Weltweit umfassen die drei Aktionscodes „69EJ“, „69EW“ und „69EV“ in Summe 272.523 Fahrzeuge.

Nachtrag 31.3.:

Auch zu den Skoda-Modellen Citigo, Roomster, Fabia, Rapid, Yeti, Kodiaq, Octavia und Superb liegt inzwischen ein Aktionscode vor. Er lautet „69DU“ und umfasst weltweit 580.000 Einheiten, davon etwas über 3.000 in Deutschland.

Nachtrag 21.4.:

Inzwischen hat das KBA zur BMW-Meldung einen weiteren Aktionscode hinzugefügt. Er lautet „0032420300“ und gilt für das Baujahr 2015 der oben genannten Baureihen (inkl. X3!). Dadurch erhöht sich die weltweit betroffene Stückzahl auf 725.787, die in Deutschland auf 168.202.

Nachtrag 2.5.:

Auch Seat reiht sich nun ein in die Reihe abzuarbeitender Fahrzeuge aus dem VW-Konzern. Der Aktionscode für die Baujahre 2013 bis 2015 des Leon und Toledo lautet „69EC“. Stückzahlangaben für den deutschen Markt liegen bis dato noch nicht vor. Weltweit geht es wohl um die 20.000 Einheiten.

Nachtrag 31.5.:

Zwei weitere Aktionscodes aus München lauten „0032430300″ und „0072500200“. Sie gelten laut KBA weltweit für weitere 391.000 SUV der Baureihen X5 und X6 (inkl. der M-Versionen) aus den Produktionsjahren 2006 bis 2014, davon 62.525 auf dem Heimatmarkt.

Nachtrag 7.6.:

Eine weitere KBA-Meldung zum VW-Aktionscode „69EJ“ gilt weltweit für 130.000 Exemplare des Passat, Polo und T5 der Baujahre 2007 bis 2010. Wieder ist die Stückzahl in Deutschland sehr übersichtlich. Die 42 hierzulande betroffenen Halter können sich unter der Telefonnr. 0800/8655792436 über den weiteren Ablauf der Maßnahme informieren.

Nachtrag 20.7.:

Der im Nachtrag vom 2.5. angesprochene Seat-Rückruf „69EC“ ist nun auch vom KBA vermeldet worden. Demnach sind weltweit fast 150.000 Einheiten des Leon und Toledo der Baujahre 2013 bis 2017 betroffen, darunter etwa 2.900 in Deutschland.

Nachtrag 10.8.:

Das KBA nennt gemeinsam mit der Kennung „69EJ“ von VW einen weiteren Aktionscode: „69AF“. Er gilt für den Eos, Golf, Passat, Polo und Sharan aus dem Bauzeitraum 30.5.2008 bis 13.8.2014. Von den weltweit 142.672 betroffenen Fahrzeugen sind der Meldung zufolge ganze vier in Deutschland gemeldet.

Nachtrag 6.9.:

Das KBA hat im Zusammenhang mit dem BMW-Rückruf für den X5 und X6 (s. Nachtrag vom 31.5.) eine lange Liste weiterer „ausländischer Codes“ veröffentlicht. Sie lauten: „0032350200“, „0032380200“, „0032420200“, „0032530200“, „0032510200“, „0032640200“, „0032820200“, „0032840200“  und weitere, die offensichtlich keinen Platz mehr im Datenbankfeld der Behörde hatten.

Nachtrag 29.9.:

Der Seat-Rückruf „69EC“ (s. Nachtrag vom 2.5. und 20.7.) geht in eine weitere Runde. Diesmal gehe es um die Modelle Leon (Modellcode: 5F), Ibiza (6J), Alhambra (7N), Ateca (KH) und Toledo (NH) der Baujahre 2013 bis 2017, sagte eine Sprecherin der Deutschlandzentrale auf Anfrage. Von den 312.000 betroffenen Autos seien etwa 7.000 in Deutschland unterwegs.

Nachtrag 1.12.:

Ein weiterer KBA-Datenbankeintrag zu 547 Exemplaren der 3er-Reihe von  BMW (Baujahre 2003 bis 2015) deutet wieder auf ein Problem mit Takata-Airbags hin. Die Behörde nennt folgende Aktionscodes: „0032XX0300“, „0032XX0200“, „00326X0200“ und „0032830200“, wobei die „X“ Platzhalter für verschiedene Zahlen sein dürften.

Nachtrag 5.12.:

Zum vierten Mal taucht der VW-Aktionscode „69EJ“ in der KBA-Datenbank auf. Diesmal stehen der Crafter, Fox, Golf, Polo, Up und der Vivo auf dem Zettel. Betroffen sind den Angaben zufolge weltweit rund 183.000 Autos der Baujahre 2008 bis 2014. Davon erhalten immerhin 1.166 Exemplare in Deutschland einen neuen Fahrerairbag. Nach wie vor gilt die Hotline-Nummer 0800/8655792436 für Fragen zum Rückruf.

Nachtrag 15.12.:

Weitere bisher nicht bekannte BMW-Aktionscodes lauten: „0032060300“, „0032220300“, „0032460200“, „0032550200“, „0032630200“, „0032680200“ und „0032690200“. Sie gelten für die 1er- und 3er-Reihe, sowie X1 und X3.

Nachtrag 10.1.2024:

Das KBA hat drei weitere Aktionscodes für den 3er-BMW veröffentlicht. Sie lauten „0072960100“, „0072110200“ und „0072460200“, gelten weltweit für rund 197.000 Einheiten, wovon sich aber nur 199 in Deutschland befinden.

Nachtrag 22.2.:

Ein weiterer BMW-Aktionscode lautet dem KBA zufolge „0032520300“. Wieder geht es um 1er- und 3er-Reihe, sowie den X3, diesmal aus den Baujahren 2004 und 2005. Von den weltweit 251.468 Autos sind rund 70.000 in Deutschland gemeldet. Fragen können an folgende Telefonnummer der Hersteller-Hotline gerichtet werden: 089/125016175.

Nachtrag 12.4.:

Zum VW-Aktionscode „69EJ“ gilt es nachzutragen, dass sich die relevante Stückzahl in Deutschland deutlich erhöht hat. Schon seit Mitte Januar weist das KBA bei uns 7.869 betroffene Einheiten aus.

Nachtrag 16.4.:

Zum Seat-Aktionscode „69EC“ gibt es zwei weitere KBA-Einträge. Im Unterpunkt „Einschränkungen der betroffenen Fahrzeugausführungen“ in der Datenbank ist von „Kriterium“ 38 – 45 die Rede und von einer „Erweiterung“. Die weltweite betroffene Stückzahl liegt inzwischen bei über 463.000 Autos. Unter der Rufnummer 06150/1818999 erhalten Kunden weitere Infos.

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