Bugatti und McLaren rufen Supersportwagen zurück

Dem Bugatti Chiron droht ein plötzlicher Druckverlust am Hinterreifen, bei diversen McLaren könnten die Bremsen auf einer Seite versagen.

Ein blauer Bugatti Chiron Pur Sport steht 2021 im Garten einer Villa in Südkalifornien.
Bild: Bugatti Automobiles

Aufgrund der kleinen Stückzahlen sind Rückrufaktionen für sieben bzw. vier Fahrzeuge in Deutschland eigentlich nicht der Rede wert. Wenn es sich bei den Autos aber um Supersportwagen mit bis zu siebenstelligen Listenpreisen handelt, verdienen die technischen Probleme eine Erwähnung. So ruft die VW-Tochter Bugatti aktuell weltweit 22 Chiron zurück, davon vier in Deutschland.

„Es kann zu einer Rissbildung an der Seitenwand der hinteren Reifen und in der Folge einem plötzlichen Druckverlust kommen. Ein Kontrollverlust lässt sich nicht ausschließen“, warnt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) seit einigen Wochen. Gemeint sind Chiron aus dem Bauzeitraum 18. Oktober 2020 bis 30. November 2021. Laut US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) ist der Rückruf auf das Sondermodell Pur Sport beschränkt.

Der vom KBA angekündigte „Austausch auf neu entwickelte Reifen“ verzögert sich der NHTSA zufolge. Denn der Lieferant Michelin arbeitet noch an einem neuen Reifenmodell. Zunächst erhalten die Boliden als vorübergehende Maßnahme daher neue Hinterreifen mit der gleichen Spezifikation. Der Kunde erhält gleichzeitig die Anweisung, die Pneus künftig alle 3.000 Kilometer oder alle 18 Monate auf Kosten des Herstellers zu ersetzen.

Bremsprobleme bei McLaren

Der Chiron geriet kürzlich in die Schlagzeilen, weil ein tschechischer Unternehmer seine Fahrt mit über 400 km/h auf einer deutschen Autobahn filmte und ins Internet stellte. Die Reifen hielten das gottlob aus. Viele Besitzer bewegen einen solchen Edelboliden aber gar nicht auf öffentlichen Straßen. Daher erfolgt auch der Transport des betroffenen Fahrzeugs zum Reifenwechsel auf Rechnung von Bugatti. Der Rückruf erfolgt unter dem internen Herstellercode „BUGCR025“.

Einen weiteren Sportwagen-Rückruf meldet das KBA für diverse McLaren-Baureihen. Beim 570S, 600LT, 720S und GT kann es bei Verzögerung zu einem Verziehen des Fahrzeugs nach rechts oder links kommen, wenn die Bremsen auf einer Seite versagen. Ursächlich dafür sind fehlende Löcher an der Hohlschraube der Bremsanlage. Sie leiten die Bremsflüssigkeit zum Bremssattel. Die Vertragsbetriebe prüfen und ersetzen die Hohlschraube bei Bedarf. Die Coupés und Roadster verließen zwischen 8. Juli und 10. Dezember 2019 das Werk. Das KBA weist den Rückruf für 15 Einheiten weltweit aus.

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