Diverse Rückrufmeldungen bei KTM

Nur eine von drei angekündigten Aktionen betrifft ein Modell mit Straßenzulassung. Bei der 1290 Super Duke R steht ein Kabelbaum-Check an. In den anderen beiden Fällen geht es auch um Maschinen der Tochterfirmen Husqvarna und GasGas.

Der Fahrer einer KTM KTM 1290 SUPER DUKE Rdes Modelljahres 2020 legt sich in die Kurve.
Bild: KTM

Gleich drei Rückrufe hat KTM in diesem Jahr bereits für diverse Baureihen angekündigt. Die ersten beiden Aktionen betreffen Rennmodelle ohne Straßenzulassung fürs Motocross. Die Baureihen SX, SX-F und SMR des Modelljahres 2021 benötigen eine neue Antriebskette. Das gilt auch für Zweiräder der Tochtermarken Husqvarna (Baureihen FC, FS und TC) und GasGas (MC). „Aufgrund von Abweichungen in der Herstellung bei unserem Lieferanten“ könne es zu einem vorzeitigen Ausfall der Kette und möglichen Folgeschäden am Motor kommen. Der Austausch soll 20 Minuten dauern.

Ebenfalls um eine Motocrossmaschine, allerdings im Miniaturformat für Nachwuchsrennfahrer, handelt es sich beim KTM-Elektrobike SX-E5 des Modelljahres 2021. Hier wie auch bei der Husqvarna EE5 könnte das Batterieentlüftungsventil fehlen. Als mögliche Folge nennt der Hersteller „unsichere Batteriezustände“, z.B. nach dem Eindringen von Wasser. Für die evtl. notwendige Nachrüstung des Entlüftungsventils sind ca. 25 Minuten angesetzt.

Spärlich sind die offiziellen Infos zum dritten Rückruf für die 1290 Super Duke R des Modelljahres 2020 (Foto). Die Vertragswerkstätten müssen den Hauptkabelbaum an drei Stellen auf mögliche Beschädigungen überprüfen, was laut Hersteller zwischen 75 und 240 Minuten dauert. In unterschiedlichen Behördenmeldungen ist einerseits von „elektrischen Fehlern“ und „Stromausfällen“ und sogar von „erhöhter Brandgefahr“ die Rede.

KTM ließ Fragen zu Stückzahlen und Aktionscodes unbeantwortet. Betroffene Kunden würden persönlich per Brief informiert, hieß es lediglich. Und weiter: „Darüber hinaus können Kunden online im Bereich ‚Service‘ auf der KTM-Website prüfen, ob ihr Motorrad von dem Rückruf betroffen ist“. Nach unseren Informationen ist das Problem mit der Antriebskette für etwa 5.300 Maschinen relevant. Das Batterieentlüftungsventil muss bei 581 Minibikes kontrolliert werden. Zum Kabelbaum-Rückruf liegt keine Stückzahl vor, dafür aber der Aktionscode: „08_1806661“.

Nachtrag 31.3.:

Inzwischen nennt die KBA-Datenbank Stückzahlen zum Rückruf für die Super Duke R. Demnach sind von den 5.164 betroffenen Motorrädern 1.147 in Deutschland registriert. Für Kundenfragen gibt die Behörde folgende Telefonnummer an: 09628/92110.

Nachtrag 22.12.2022:

Eine erhöhte Brandgefahr durch Kurzschlüsse im Kabelbaum wird von Behörden nun auch für die Modelljahre 2021 und 2022 der Super Duke R gemeldet. Der Aktionscode von KTM lautet diesmal „11_2009785“. Eine Stückzahlangabe für Deutschland gibt es vom KBA noch nicht. In Märkten wie den USA und Großbritannien sind jeweils etwas über 1.000 Einheiten betroffen.

Nachtrag 21.2.2023:

Zu dem im vorangehenden Nachtrag erwähnten Rückruf „11_2009785“ liegen nun die Stückzahlangaben des KBA für die Modelljahre 2021 und 2022 vor. Von den 13.440 betroffenen Exemplaren der 1290 Super Duke sind demnach 3.047 in Deutschland gemeldet.

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