Mercedes-Rückrufe: Dreimal GLE

Beim SUV geht es zweimal um mögliche Feuchtigkeit im Innenraum und damit verbundenen Elektrik-Problemen. Zudem muss bei einer kleinen Stückzahl der Beifahrerairbag getauscht werden.

Ein Mercedes-AMG GLE 53 4MATIC+ (2019), selenitgrau, fährt auf einer Bergstraße um die Kurve.
Bild: Daimler AG

Drei Rückrufe stehen für den Mercedes GLE (Baureihe 167) auf dem Programm. Zwei davon verursacht möglicher Feuchtigkeitseintritt in den Innenraum. Bei weltweit etwas über 1.000 Fahrzeugen ist im Werk möglicherweise ein Bolzen nicht korrekt verschweißt worden, wodurch eine kleine Öffnung in den Hauptboden geschmolzen worden sein könnte. Dies gilt für Produktionsdaten zwischen Juni 2018 und April 2019.

Nach einer Wasserdurchfahrt mit einer Wattiefe ab ca. 400mm Wasser „könnten verschiedene elektrische Kontakte mit Feuchtigkeit beaufschlagt werden“, sagte ein Markensprecher auf Anfrage. Die Vertragsbetriebe prüfen bei den SUV im Rahmen eines maximal anderthalbstündigen Werkstattaufenthalts den Schweißbolzen und dichten ihn bei Bedarf ab. Dies beuge dem Ausfall verschiedener sicherheitsrelevanter Systeme vor, so der Sprecher. Gemeint sind Beleuchtung und Scheibenwischer, schlimmstenfalls aber auch der Motor.

Feuchtigkeits- bzw. korrosionsbedingte Kurzschlüsse und Kriechströme an den im linken und rechten Fußraum verbauten elektrischen Komponenten drohen bei weltweit 41.548 GLE. Davon sind 3.576 in Deutschland registriert. Das Leck ist hier auf die Kondenswasser-Ablaufschläuche der Klimaanlage zurückzuführen. Sie wurden zwischen Januar 2018 und Juli 2019 unter Umständen nicht korrekt montiert. Ein Warnhinweis des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) nennt als mögliche Folgen „Brandentstehung, Motor-Notlauf sowie ein Ausfall des ‚eCall‘ Notrufsystems und der Entriegelung“.  Die Prüfung und ggf. korrekte Montage der Schläuche dauert laut dem Sprecher etwa eine halbe Stunde.

Bei der dritten Aktion geht es nur um 203 Einheiten, von denen fast alle hierzulande gemeldet sind. Weil sich der Beifahrerairbag bei hohen Innenraumtemperaturen unter Umständen nur eingeschränkt entfaltet, tauscht die Vertragswerkstatt ihn innerhalb von 90 Minuten aus. Der interne Aktionscode für diese Maßnahme lautet „9193001“ und betrifft GLE, die zwischen Juni und Dezember 2018 vom Band liefen. Der Check des Unterbodens läuft unter der Nummer „6190203“, der der Ablaufschläuche unter „8391101“. Die kostenfreie Kundenhotline für Fragen zu den bevorstehenden Arbeiten lautet 00800/12777777.

Nachtrag 5.5.2021:

Laut Mercedes-Sprecher hat es eine Nachmeldung zur Aktion „8391101“ gegeben. Sie erhielt allerdings einen eigenen Aktionscode. Das KBA führt für den Rückruf „8391106“ knapp 26.000 weltweit betroffene GLE und GLS (Baureihe 167) auf, wovon 2.109 hierzulande gemeldet sind. Sie verließen zwischen August 2018 und Juli 2020 das US-Werk. Der Werkstattaufenthalt dauert den Angaben zufolge erneut eine halbe Stunde.

Nachtrag 3.4.2023:

Erneut gibt es wegen der Kondenswasser-Ablaufschläuche der Klimaanlage im GLE und GLS einen Rückruf. Die internen Kennungen des Herstellers lauten „8392005“ und „8391109“. Sie gelten weltweit für über 171.000 Exemplare der Baureihe 167 aus dem Produktionszeitraum vom August 2018 bis Juli 2020. Für Deutschland weist das KBA 11.601 Einheiten aus.

Über Niko Ganzer 1732 Artikel
Weitere Infos über mich und den Blog finden Sie ganz oben in der Navileiste unter "About".

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*