BMW ruft frisch gebaute Superbikes zurück

Bei einer dreistelligen Stückzahl der S1000 RR könnte das Getriebe nicht genug Öl bekommen. Die umfassende Reparatur erfordert vom Neubesitzer Geduld.

Eine rote BMW S1000 RR ist 2018 unterwegs auf einer Rennstrecke.
Bild: BMW AG

BMW ruft weltweit 338 frisch gebaute Exemplare des Superbikes S1000 RR zurück, davon ein Drittel in Deutschland. Während der Produktionsphase zwischen 9. Mai und 7. Juni dieses Jahres sei es bei der mechanischen Bearbeitung des Kurbelgehäuses möglicherweise zu einem Fehler gekommen, erklärte ein Sprecher der Motorradsparte auf Anfrage. Dadurch sei die Ölversorgung von der Ölpumpe zum Getriebe unter Umständen nicht ausreichend sichergestellt.

Weil in einem solchen Fall das Getriebe vorzeitig verschleißen würde, arbeiten die Vertragswerkstätten die betroffenen Motoren nach oder ersetzen das Vierzylinder-Aggregat sogar komplett. Die frisch gebackenen Inhaber müssen sich hierfür in Geduld üben und bis zu zwei Wochen auf ihre Maschinen verzichten. „Wir werden alle betroffenen Kunden selbstverständlich mobil halten“, kündigte der Sprecher an. Der Aktionscode des Maßnahme lautet „0000112600“.

Nachtrag 8.8.2019:

In der Behördendatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) findet sich neben dem oben beschriebenen Rückruf ein weiterer Eintrag zur S1000 RR (Code „0000170500“). Demnach wird der Ölkühler bei weltweit 260 Superbikes aus dem Bauzeitraum Dezember 2018 bis März 2019 geprüft und ggf. ersetzt, weil ein Fertigungsfehler einen Ölaustritt bedingen könnte. Laut der Behörde besteht Sturz- und Brandgefahr.

Der Rückruf „betraf ausschließlich Fahrzeuge der ersten Vorserie, die nicht für den Verkauf an Endkunden freigegeben sind, sondern lediglich für interne Zwecke wie Messen, Presseevents oder Händlerevents sowie als Rennfahrzeuge unserer Rennteams verwendet werden/wurden“, erläuterte der BMW-Sprecher die Hintergründe. Dennoch sei nie auszuschließen, dass eines dieser Fahrzeuge doch noch zu einem Endkunden gelange. „Daher haben wir uns entschlossen, diese Aktion zu melden und über das KBA überwachen zu lassen“, sagte er.

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