Ferrari und McLaren rufen über 37.000 Sportwagen zurück

Möglicher Bremsflüssigkeitsverlust könnte bei den italienischen Baureihen 458 und 488 schlimmstenfalls für ein Bremsversagen sorgen. Bei den Briten benötigt der Fahrerairbag im GT Aufmerksamkeit.

Ein blauer McLaren GT fährt 2019 auf einer Passstraße.
Bild: McLaren Automotive Ltd.

Die beiden aus dem Motorsport bekannten Sportwagen-Schmieden Ferrari und McLaren haben je einen Rückruf für Fahrzeuge mit Straßenzulassung vor der Brust. Deutlich größer ist die Aktion der Italiener. Ein mögliches Bremsversagen sorgt für einen Werkstattaufenthalt von weltweit über 36.000 Ferrari 458 und 488. Dort tauschen die Mitarbeiter den Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters aus, um einen Bremsflüssigkeitsverlust künftig auszuschließen.

Zudem sorgt ein Softwareupdate für eine Änderung der Warnmeldung im Cockpit. Statt der Aufforderung, bei zu niedrigem Bremsflüssigkeitsstand langsam zum nächsten Vertragsbetrieb zu fahren, erhalten die Piloten nun die Anweisung, sich dorthin abschleppen zu lassen. Die beiden Abhilfemaßnahmen laufen unter dem internen Herstellercode „78“. Sie sind laut einer Sprecherin der deutschen Ferrari-Pressestelle in etwa einer Stunde erledigt.

Konkret gehe es bei uns um die Baureihen 458 Italia, 458 Spider, 458 Speciale, 458 Speciale Aperta, 488 GTB und 488 Spider der Modelljahre 2010 bis 2015 (458) bzw. 2016 bis 2019 (488), erklärte sie. Zur betroffenen Stückzahl in Deutschland machte sie keine Angaben. Laut Kraftfahrt-Bundesamt, in dessen Rückruf-Datenbank diese Aktion bislang noch nicht gelistet ist, waren Anfang 2021 hierzulande insgesamt knapp 2.000 Exemplare des 458 und 488 zugelassen.

Vollständige Angaben zum Umfang gibt es zum anderen Rückruf. Er ist rund um den Globus für 1.415 Exemplare des McLaren GT (Foto) der Modelljahre 2019 bis 2021 vorgesehen. Etwa 50 davon sind in Deutschland gemeldet. Die Verbindung zwischen Fahrerairbag und zuständigem Steuergerät könnte fehlerhaft sein. Dies würde bei einem Unfall zu einer Nicht-Auslösung des Airbags führen. Die Vertragswerkstätten prüfen die korrekte Verbindung des Steckers. Der Eingriff dürfte in wenigen Minuten erledigt sein.

Nachtrag 13.9.:

Der Ferrari-Rückruf ist deutlich erweitert worden. Italienische Behörden weisen mit Ausnahme des 575, 599, Daytona, SF90 und 296 das komplette Produktportfolio der Baujahre 2005 bis 2022 aus Maranello als betroffen aus. Laut Kraftfahrt-Bundesamt sind somit weltweit rund 106.000 Boliden von der Aktion betroffen, davon 10.850 in Deutschland (bei einer Gesamtzahl hierzulande gemeldeter Ferrari-Modelle von 12.861!). Allerdings nennt Flensburg hierzu seit Anfang September den bereits bekannten Aktionscode „78“. US-Behörden zufolge läuft die Rückruf-Erweiterung dagegen unter dem Kürzel „80“. Die Rufnummer für Rückfragen beim Hersteller lautet 0800/080202.

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