Rückrufe für Mercedes Sprinter und Vito

Zwei Aktionen für den großen Transporter betreffen weltweit insgesamt über 53.000 Exemplare der Baujahre 2018 und 2019, davon knapp 12.700 in Deutschland. Beim kleinen Bruder sticht eine Aktion für 46.000 Fahrzeuge ins Auge.

Ein silberner Mercedes Vito 116 CDI steht vor einem Holzstapel.
Bild: Daimler AG

Die Transportersparte von Daimler hat in den vergangenen Wochen drei Rückrufaktionen für den Vito gestartet. Die größte betrifft knapp 46.000 Exemplare. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) spricht in seinem Warnhinweis kurz und knapp von einer „fehlerhaften Bedatung der SCR-Dosierungssteuerung“, was viele als Probleme mit den Emissionswerten interpretieren dürften. Schließlich steht die englische Abkürzung SCR übersetzt für „selektive katalytische Reduktion“, eine Methode zur Reinigung von Dieselabgasen mittels Harnstoff (Adblue).

Doch laut einer Unternehmenssprecherin hat das anstehende Softwareupdate „keine Auswirkungen auf die NOx-Emissionen der Fahrzeuge“. Das KBA habe keine unzulässige Abschalteinrichtung beanstandet, betonte sie auf Nachfrage. Vielmehr gehe es um eine fehlerhafte Parametrierung der Motorsteuergerätesoftware. „Die Fehlparametrierung beruht auf einem versehentlichen Übertragungsfehler im Rahmen der Softwareentwicklung, die wir mit der Maßnahme korrigieren“, erklärte sie.

Die Aktion mit dem internen Code „VS2PARAMOR“ schließe Fahrzeuge aus dem Produktionszeitraum April 2015 bis Mai 2019 ein und nehme zwischen 30 und 60 Minuten in Anspruch. Mehr Infos erhalten Kunden – in Deutschland sind es knapp 16.000 – unter der Telefonnummer 00800/12777777.

Das gilt auch für zwei weitere Rückrufe für Vito- und V-Klasse-Fahrzeuge der Baureihe 447, bei denen die Vertragsbetriebe evtl. fehlerhafte Kopfstützen überprüfen und bei Bedarf austauschen. Die im Rahmen der Aktion „VS2POLSTA“ einbestellten 760 Transporter liefen zwischen 8. und 25. März 2019 vom Band. Die Aktion „VS2STANGE“ dreht sich um 641 Modelle aus dem Produktionszeitraum 9. bis 28. Oktober des vergangenen Jahres. In Deutschland müssen 371 bzw. 304 Einheiten für 30 bis 60 Minuten in die Werkstatt.

Sprinter mit Beleuchtungsproblemen

Auch für den Mercedes Sprinter stehen zwei Rückrufe an. Bei schneller Betätigung des Beleuchtungswahlschalters könnte bei weltweit 48.000 Exemplaren aufgrund einer fehlerhaften Software die Heckbeleuchtung ausfallen. „Potentiell betroffen sind die Baureihen 907 und 910 (VS30) aus dem Produktionszeitraum vom Februar 2019 bis Juni 2019“, ergänzte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage.

Das KBA geht von 11.225 betroffenen Transportern in Deutschland aus. Eine Aktualisierung der Codierung innerhalb der Steuergerätesoftware des Bodycontrollers soll bei ihnen Abhilfe schaffen. Der vorgesehene Werkstattaufenthalt hierfür liegt laut der Sprecherin bei „voraussichtlich weniger als 30 Minuten“.

Etwa ein Stunde dauert die gleiche Maßnahme beim zweiten Rückruf. Bei weltweit 5.327 Sprinter-Exemplaren aus dem Produktionszeitraum September 2018 bis Februar 2019 lässt sich unter Umständen das Fernlicht nicht wieder deaktivieren. Die Maßnahme mit dem internen Code „VS3FERNLI (8291079)“ ist in Deutschland für 1.446 Transporter vorgesehen. Das interne Kürzel des ersten Sprinter-Rückrufs lautet „VS3HELI (8292253)“.

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