Größere Rückrufe bei KTM

In beiden Fällen geht es um Modelle der Tochtermarke Husqvarna, einmal gemeinsam mit der Muttermarke, einmal mit der spanischen Schwester GasGas. Es handelt sich jeweils um Maßnahmen in fünfstelligem Umfang.

Eine KTM 690 SMC R des Modelljahres 2019 fährt auf einem Rad.
Bild: KTM

Zu Motorrädern von Husqvarna gibt es noch zwei Rückrufmeldungen nachzutragen. Einer davon betrifft auch die Muttermarke KTM, der zweite inkludiert Geschwistermodelle des spanischen Fabrikats GasGas. Es handelt sich nach unseren Informationen in beiden Fällen um größere Maßnahmen. Im ersten ist der Kupplungsnehmerzylinder die Problemzone bei weltweit über 44.500 Maschinen der Modelljahre 2018 bis 2020 mit LC4-Motor (s. Liste unten).

Beschädigungen an der Dichtung könnten die Funktion des Zylinders beeinträchtigen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Die Kupplung würde in einem solchen Fall nicht mehr auskuppeln, wenn der Kupplungshebel gezogen wird. Alle Bauteile der Version mit Faltenbalgdichtung müssten daher gegen eine neue ohne Faltenbalgdichtung ausgetauscht werden.

Die zweite Aktion kümmert sich laut Hersteller um „ein kleines Problem“ am vorderen Bremssattel der Enduros Husqvarna FE und TE, sowie GasGas EC des Modelljahres 2022. Die Fehlerbeschreibung von Behördenseite klingt dagegen nicht ganz so harmlos: „Die Sicherungssplinte an den vorderen Bremssätteln können falsch eingebaut sein. Dies kann dazu führen, dass der Splint und in der Folge der Haltebolzen des Bremsbelags verloren geht, was zu einer Unfallgefahr führen kann“.

Die Abhilfemaßnahme besteht in einer Kontrolle der Sicherungssplinte und einer Sicherstellung des korrekten Einbaus bei weltweit knapp 14.300 Maschinen. Die internen Aktionscodes lauten „13_1945158“, „13_1952218“ und „13_1952219“. Die Reparaturdauer ist nicht bekannt. Das gilt auch für die erste Aktion. Sie läuft unter den Herstellerkürzeln „32_1948775“ und „32_1948777“ und zwar für folgende Baureihen:

  • KTM 690 SMC R (Foto, EG-Typgenehmigungsnr.: e1*168/2013*00147*01)
  • KTM 690 Enduro R (e1*168/2013*00146*01 und e1*168/2013*00147*01)
  • KTM 690 Duke (e1*168/2013*00002*01 und e1*168/2013*00003*01)
  • Husqvarna 701 Enduro (e1*168/2013*00032*01 und e1*168/2013*00034*01)
  • Husqvarna 701 Supermoto (e1*168/2013*00032*02 und e1*168/2013*00034*02)
  • Husqvarna Vitpilen 701 (e1*168/2013*00065*01 und e1*168/2013*00066*01)
  • Husqvarna Svartpilen 701 (e1*168/2013*00065*02 und e1*168/2013*00066*02).

Nachtrag 21.12.:

Das KBA hat den Kupplungs-Rückruf nun in seine Datenbank aufgenommen. Er gilt hierzulande für 6.579 Motorräder von KTM und 5.907 von Husqvarna.

Nachtrag 7.1.2022:

Nun erscheint auch der Bremsbelag-Rückruf in der KBA-Datenbank. Aktion „TI13_1952219“ ist demnach für 13.299 Husqvarna-Modelle relevant, davon 435 in Deutschland. Bei der Maßnahme „TI13_1952218“ geht es weltweit um 11.920 Einheiten, davon 893 bei uns. Fragen zu allen Rückrufen nimmt die Hersteller-Hotline unter 09628/9211-0 entgegen.

Nachtrag 24.1.:

Für den Bremsen-Rückruf meldet die US-Verkehrssicherheitsbehörde eine Wiederholung. 342 Husqvarna-Motorräder müssen dort noch einmal in die Werkstatt.

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